Gründung, Sicherung, Nachfolge
Female Founders Monitor 2025: Zu wenig Gründerinnen in Deutschland
Laut „Female Founders Monitor 2025“ liegt der Anteil von Frauen an Startup-Gründenden in Deutschland bei nur 19 Prozent und ist im vergangenen Jahr sogar leicht zurückgegangen. Die größten Probleme: Zu wenig Impulse im Bildungssystem, Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum sowie fehlende Zugänge zu relevanten Netzwerken. Die vom Startup-Verband im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellte Studie zeigt aber auch: Obwohl der Frauenanteil weiter gering ist, sicherten sich Gründerinnen in den vergangenen Jahren häufiger und mehr Wagniskapital. Damit können sie zu den zentralen Treibern einer neuen Wachstumsphase im Startup-Ökosystem werden.
Der geringere Anteil von Gründerinnen hat seine Wurzeln bereits in frühen Lebensphasen. Hier fehlt es an Vorbildern, das Bildungssystem bricht bestehende Muster nicht ausreichend auf. Ein weiterer Bremsfaktor für Gründerinnen sind die Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier stehen die Frauen weiterhin vor strukturellen Barrieren.
„Deutschland kann es sich nicht leisten, auf das Potenzial von Frauen zu verzichten. Sie sind die größte stille Reserve unseres Landes“, sagt Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes. „In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation brauchen wir alle, die unsere Wirtschaft nach vorne bringen. Startups sind entscheidend, um neue Impulse zu setzen und wieder Dynamik zu entfalten. Mehr Gründerinnen bedeuten mehr Innovation in Deutschland.
Kernergebnisse des Female Founders Monitors 2025
Erstmals sinkt der Gründerinnenanteil: Im Vergleich zur kontinuierlichen Steigerung in den letzten 5 Jahren liegt der Anteil aktuell bei 18,8 Prozent. Besonders betroffen sind B2C-Geschäftsmodelle.
Gendergap im Studium: 40 Prozent der Studenten können sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen, bei Frauen sind es nur 21 Prozent.
Frauen entdecken Unternehmertum später: 65 Prozent der Gründer haben das Karriereziel Unternehmertum in der Jugend oder im Studium entdeckt, bei Gründerinnen sind es 43 Prozent.
Gründer sehen Gendergap seltener als Problem: 87 Prozent der Gründerinnen sehen die Ungleichheit als Problem, jedoch nur jeder zweite Gründer. In Mixed Teams steigt das Problembewusstsein auf 64 Prozent.
Positive Trends bei Investments: Die Zahl der Venture-Capital-Finanzierungen für Gründerinnen hat sich seit 2017 fast verdoppelt, das Kapital fast vervierfacht. Dennoch fließen 91 Prozent des Kapitals in Männerteams.
Vereinbarkeit und Vorbilder: 81 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer im Startup-Ökosystem sehen die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum als entscheidend für den Abbau des Gendergaps. Die Bedeutung von Role Models wird ebenfalls betont.
- Female Founders Monitor 2025 (Download)
2025FemaleFoundersMonitor.pdf
Stand: 03.04.2025