Gründungsbarometer Hessen 2025
Insgesamt gute Nachrichten für Hessens Wirtschaft: 2024 gibt es in Hessen trotz leichten Rückgangs bei den Gewerbeanmeldungen 4.772 mehr gewerbliche Unternehmen als in 2023. Das zeigt das aktuelle Gründungsbarometer Hessen, das auf Daten des Hessischen Statistischen Landesamts, der hessischen Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern basiert.
Es stehen 60.758 Anmeldungen 55.986 Abmeldungen gegenüber. Auch die Nachfrage nach Gründungsberatung bleibt hoch – ein deutliches Signal für den ungebrochenen Mut vieler Hessinnen und Hessen, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.
„In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Bürokratie braucht es Mut, ein eigenes Unternehmen zu gründen – und diesen Mut zeigen viele Menschen in Hessen Tag für Tag“, betont Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags (HIHK). „Damit das so bleibt, muss Gründen einfacher werden – durch schnellere Verfahren, digitale Lösungen, weniger regulatorische Hürden und gezielter Förderung von Gründung und Unternehmensnachfolge.“
Gründungen besonders in Städten stark – Einzelunternehmen weiterhin vorn
Wie bereits in den Vorjahren konzentriert sich das Gründungsgeschehen auf Ballungsräume und größere Städte. Besonders hoch ist die Gründungsintensität je 1.000 Einwohner wie im Vorjahr im IHK-Bezirk Offenbach, gefolgt von Frankfurt, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Wiesbaden. Die meisten Neugründungen entfallen auf das Dienstleistungsgewerbe, den Handel sowie das Baugewerbe. Einzelunternehmen sind mit Abstand die beliebteste Rechtsform – gefolgt von GmbHs.
Besonders gründungsfreudig zeigen sich Menschen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit: Ihr Anteil bei den Einzelgründungen liegt erneut deutlich über dem hessischen Bevölkerungsanteil. Auch der Anteil von Gründerinnen bleibt stabil. Die hessischen IHKs und Handwerkskammern verzeichneten erneut hohe Nachfrage bei Beratungsgesprächen und individueller Unterstützung – gleichzeitig ging die Teilnahme an Informationsveranstaltungen weiter leicht zurück.
Beratung, Förderung, Nachfolge
Auch im Bereich Unternehmensnachfolge sehen die Kammern eine anhaltend hohe Nachfrage – vor allem bei den Beratungsgesprächen. Die Zahl der Stellungnahmen zu Förderanträgen blieb auf Vorjahresniveau. „Ob Gründung oder Nachfolge: Unsere Beraterinnen und Berater stehen bereit, um Wege aufzuzeigen, Stolpersteine zu beseitigen und Potenziale zu erschließen“, so Schoder-Steinmüller weiter.
Frank Dittmar, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, betont: „Ob Klimaschutz, Energie- oder Verkehrswende – für viele Zukunftsaufgaben braucht es das Handwerk. Umso wichtiger ist es, dass wir junge Menschen frühzeitig für unternehmerische Wege begeistern und gezielt in ökonomische Bildung und Berufsorientierung investieren.“ Gerade im Handwerk gelte: „Wer gründet oder einen Betrieb übernimmt, sichert Ausbildungsplätze, schafft Perspektiven und gestaltet Zukunft aktiv mit.“
Kontakt

Amir Nimer