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Fernbahnhalte und überregionale Anbindung

Das Konzept Deutschlandtakt 2030 sieht eine bundesweit abgestimmte, netzartige Taktung für den Zugverkehr vor, mit dem Ziel, das Bahnfahren durch eine engere Taktung sowie kürzere Fahr- und Umsteigezeiten attraktiver zu gestalten. So sollen größere Städte und bedeutende Kreuzungsbahnhöfe im Halbstundentakt untereinander und mit ihrem Umland verbunden werden.
2008 durch die Initiative Deutschland-Takt angeregt, sind die Ideen für die Etablierung eines integrierten Taktfahrplans vom BMVI aufgegriffen worden. Für den Zielfahrplan 2030 liegt bereits der dritte Gutachterentwurf vor, welcher jedoch noch nicht verabschiedet ist.
Die ehrgeizigen Ziele verlangen selbsterklärend Investitionen in das Schienennetz. Diese sind auch bei uns in der Region als Projekte mit vordringlichem Bedarf im Bundesverkehrswegeplan 2030 gelistet, zum Beispiel die Nordmainische S-Bahn oder die Ausbaustrecke Hanau–Gelnhausen. Wenn auch zeitintensiv im Ausbau, scheinen sich die Mühen zu lohnen, denn der Zielfahrplan 2030 verspricht den Menschen in Hanau, im Main-Kinzig-Kreis und in vielen weiteren Kommunen der Region, dass sie künftig wichtige Ziele innerhalb und außerhalb der Region schneller und bequemer erreichen werden.
Doch auch kurzfristig bestehen Chancen, die Fernverkehrsanbindung zum Fahrplanwechsel 2022 nennenswert zu verbessern. Dafür sind keine Baumaßnahmen nötig, sondern Anpassungsmöglichkeiten in den Fahrplänen ausreichend. Potenziale für zusätzliche ICE-Halte zeigt das gemeinsame Gutachten der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, der Stadt Hanau sowie der KVG Main-Kinzig mbH auf. Es gilt diese, angesichts der Bedeutung für die Region, einzufordern.
Das Bahnfahren wird somit zunehmend eine Alternative zum Individualverkehr. Ein entschiedener Einsatz für die Schienenprojekte ist somit zwingend nötig. Gleichzeitig ist auf lokaler Ebene die Schaffung attraktiver Umsteigemöglichkeiten zwischen Bahn und anderen Verkehrsmitteln nötig, um das Bahnfahren auch auf den ‚ersten‘ bzw. ‚letzten Metern‘ als attraktive und nachhaltige Mobilitätsform verankern zu können.