Mobilität und Hafen

Im Jahr 2023 ist es der Handelskammer gelungen, eine Erleichterung der Vergabe von Sondergenehmigungen für Gewerbebetriebe in Bewohnerparkzonen zu erreichen. Perspektiven für den Bereich Schifffahrt und Hafen wurden unter anderem auf dem Hamburger Hafentag und im “Schifffahrtsdialog“ diskutiert, und das Mobilitätsfestival HEY/Hamburg widmete sich den Fragen nachhaltiger Mobilität und den Transportmöglichkeiten von morgen.

Eine gezielte Flächenpolitik und -strategie ist unerlässlich, um Unternehmen anzuziehen, in der Stadt zu halten und ihre Erreichbarkeit zu sichern. Die Handelskammer hat deshalb den Entwurf eines Eckpunktepapiers erstellt: “Wirtschaft braucht Fläche – Stärkung des Wirtschaftsstandorts Hamburg durch eine vorausschauende und verlässliche Industrie- und Gewerbeflächenpolitik“. Das Papier soll im ersten Quartal 2024 vom Plenum verabschiedet werden. 

Bewohnerparkzonen stellen dort ansässige Unternehmen vor massive Probleme. Die Handelskammer hat daher eine Reihe von Forderungen an die Politik formuliert, die bei ihrer Veröffentlichung im Frühjahr 2023 auf großes Medienecho stießen – und Wirkung zeigten (siehe unten). 

Die Handelskammer hat sich 2023 konsequent dafür eingesetzt, die Benachteiligung der Gewerbetreibenden beim Bewohnerparken zu verringern. Der öffentliche Druck nach der Veröffentlichung unserer Forderungen führte im März 2023 zu einem Moratorium für die Ausweisung weiterer Gebiete und später zu einer erfolgreichen Bundesratsinitiative der Hansestadt zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes: Aus dem Bewohner- soll ein Quartiersparken werden, das auch Firmen vor Ort offensteht. Außerdem erreichte die Kammer, dass Anträge von Gewerbetreibenden in Hamburg schneller und häufiger bewilligt wurden.

Gemeinsam mit der Verkehrsbehörde und einem Bauunternehmen hat die Handelskammer ein Pilotprojekt für eine TSB-Magnetschwebebahn in Hamburg entwickelt. Diese könnte die rund 1,5 Kilometer lange Strecke vom S-Bahnhof Stellingen zur Barclays-Arena und zum Volksparkstadion verbinden.  

Auf Basis des Ende 2022 verabschiedeten Standpunktpapiers ”Zukunftsplan Hafen“ haben die Gremien der Handelskammer einen intensiven Dialog geführt und 2023 ein Konzept zur Neuordnung der Flächennutzung im Hamburger Hafen und zur Stärkung seiner Infrastruktur entwickelt.

Wie verändert das 2023 neu eingeführte Deutschlandticket die berufliche Mobilität? Dieser Frage widmete sich der Hamburger Mobilitätsgipfel am 5. April in der Handelskammer. Vor rund 150 Gästen stellten der HVV und die S-Bahn Hamburg GmbH ihre neuen Angebote vor. Im Anschluss diskutierten Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks, Nawina Walker (Airbus) und Olga Nevska (Telekom MobilitySolutions) unter der Moderation von Judith Rakers über betriebliche Mobilitätslösungen der Zukunft. Dabei herrschte Einigkeit, dass Unternehmen ebenso vom Deutschlandticket profitieren wie Menschen, die zur Arbeit pendeln oder die Stadt besuchen.

Unter dem Motto “Seeschifffahrt: Nachhaltig in die Zukunft – Perspektiven der Dekarbonisierung und Nachwuchssicherung“ lud die Kammer zum 7. Hamburger Schifffahrtsdialog am 3. Mai 2023 ein. Partner waren die Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI), das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) und der Verband Deutscher Reeder (VDR).

Wie kann nachhaltige Mobilität organisiert werden, etwa mit alternativen Antriebstechniken? Wie kann die Logistik Synergien verschiedener Verkehrsträger bestmöglich nutzen? Und wie sieht die urbane Mobilität von morgen aus? Mit innovativen Mobilitätslösungen der Zukunft beschäftigte sich bereits zum dritten Mal das Mobilitätsfestival HEY/Hamburg, das am 22. und 23. Juni 2023 in und vor der Handelskammer stattfand. 

”Perspektiven für den Hamburger Hafen – Zukunftsstandort oder 2. Liga?“: Unter diesem Motto veranstalteten die Handelskammer und die DVWG Hamburg e.V. am 3. November 2023 den 19. Hamburger Hafentag. ”Der Hafen ist für den Standort Hamburg unverzichtbar, er hat auch für die Zukunft eine elementare Bedeutung für die Stadt“, betonte Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne – und forderte verstärkte Anstrengungen der Stadt zur Stärkung dieses zentralen Wirtschaftsfaktors.