Pressemeldung vom 20. April 2023

Hamburger Wirtschaft weniger pessimistisch

Zwei der größten Risiken bleiben Fachkräftemangel sowie Energie- und Rohstoffpreise
Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft bessert sich, das zeigt das aktuelle Handelskammer-Konjunkturbarometer. Der Geschäftsklimaindikator rückt insgesamt wieder an den Durchschnittswert heran, unterdurchschnittlich ist die Stimmung jedoch im Verkehrsgewerbe, im Einzel-, Groß- und Außenhandel sowie vor allem in der Medienwirtschaft. Bei den Geschäftserwartungen überwiegen zwar immer noch die pessimistischen Stimmen, allerdings nicht mehr im gleichen Ausmaß wie vor drei Monaten. Aktuell rechnen 19 Prozent der befragten Unternehmen mit einer günstigeren Geschäftslage. 24 Prozent gehen von einer Verschlechterung in den kommenden zwölf Monaten aus. Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2022 rechneten nur 11 Prozent der befragten Unternehmen mit einer günstigeren und noch 37 Prozent mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.
„Die Hamburger Wirtschaft ist allmählich auf dem Weg in Richtung Normalität“, sagt Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. „Viele Unternehmen kämpfen sich aus dem Krisenmodus, schauen wieder verstärkt in die Zukunft und gehen neue Projekte an. Investitionen sind beispielsweise im Bereich Produktinnovation oder Umweltschutz geplant.“
Als eines der größten Geschäftsrisiken nennen zwei von drei der befragten Unternehmen weiterhin den Fachkräftemangel, mehr als die Hälfte nennen die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Die Lage entspannt sich im Vergleich zum Vorquartal allerdings etwas. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und hohe Arbeitskosten werden ebenfalls von fast der Hälfte der Befragten als ein Risiko genannt. Auffällig ist, dass hohe Arbeitskosten im Vergleich zur Befragung vor drei Monaten häufiger angegeben werden. In der letzten Befragung waren es noch 40 Prozent der befragen Unternehmen, die hohe Arbeitskosten als Risiko ansahen.
Die aktuelle Finanzlage bleibt für 74 Prozent der Unternehmen entspannt. Allerdings werden der Zugang zu Fremdkapital und die Belastung durch gestiegene Zinsen im Vergleich zur Befragung vor drei Monaten merklich problematischer eingestuft.
Das Handelskammer-Konjunkturbarometer zum Ende des ersten Quartals 2023 basiert auf den Antworten von insgesamt 587 Hamburger Unternehmen vom 21. März bis 11. April 2023 – vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine und relativ hoher Inflationsraten. Die vollständige Auswertung mit einer Aufschlüsselung nach Branchen und Sektoren finden Sie unter www.hk24.de/konjunktur.