Pressemeldung vom 19. September 2024
Helga-Stödter-Preis 2024 verliehen
Handelskammer zeichnet Unternehmen für Förderung von „Mixed Leadership“ aus
Dreimal Vorbildfunktion für sogenannte Mixed Leaderships: Der Helga-Stödter-Preis für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen geht in diesem Jahr gleich an drei Hamburger Unternehmen. Die achtköpfige Jury hat sich für die Werbeagentur Saint Brand, die Unternehmensberatung UMCO sowie das städtische Unternehmen Hamburger Energienetze entschieden.
“Unternehmen profitieren davon, die Stärken von Frauen und Männern bestmöglich gemeinsam einzusetzen. Der Fachkräftemangel verstärkt den Trend, alte Rollenmuster aufzubrechen und eine flexible sowie vielfältige Unternehmenskultur zu schaffen. Gleichberechtigte Erwerbsteilhabe funktioniert allerdings nur mit einer verlässlichen und angemessenen Kita-Infrastruktur“, betonte Handelskammer-Präses Norbert Aust bei der Preisverleihung.
“Wir müssen außerdem bereits in der Schulzeit die Weichen stellen, in dem wir Inhalte spannend und anwendungsbezogen vermitteln und das Selbstbewusstsein bei den Kindern aufbauen, sich viel mehr zutrauen zu können – auch Berufe aus dem MINT-Bereich. Hierfür braucht es besonders für Mädchen, die Konfrontation mit beeindruckenden Vorbildern, die zur Nachahmung motivieren“, ergänzte Vizepräses Kathrin Haug.
Über die Preisträger
Saint Brand in der Hafencity wird gemeinsam von Cornelia Wagner und André Klein geführt. Teilzeitmodelle werden in der Agentur an die persönlichen Bedarfe der Mitarbeitenden angepasst. Mobile Office Tage werden flexibel gehändelt und Kinder dürfen mit ins Büro gebracht werden. “Gemeinsam mit Frauen und Männern im Team entstehen immer bessere Ergebnisse“, heißt es vom Führungsduo. Es hat sich zum Ziel gesetzt, verkrustete Führungsmuster aufzubrechen und durch integrative Teams kreative Potentiale zu entfalten.
Bei der UMCO GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg sind knapp zwei Drittel aller Beschäftigten weiblich und in der Führungsetage liegt der Schnitt bei 57 Prozent. Führungskräfte in Teilzeit sind ausdrücklich erwünscht, auch und gerade, wenn sie zum Beispiel aus der Elternzeit in den Betrieb zurückkehren. Außerdem werden die Arbeitszeit- und der Ort sehr flexibel gehandhabt. Bei der Ansprache in Stellenausschreibungen wird Wert daraufgelegt, weibliche und männliche Kandidaten gleichermaßen anzusprechen.
Als “gelebte Wirklichkeit“ bezeichnet die Hamburger Energienetze GmbH (vormals Stromnetz Hamburg) die Förderung weiblicher (Führungs-)Kräfte im eigenen Unternehmen. Bereits seit 2016 gehört Karin Pfäffle als erste weibliche Geschäftsführerin der obersten Führungsebene an. Seit demselben Jahr wird ein Gleichstellungsplan verfolgt, dessen Umsetzung durch zwei Gleichstellungsbeauftragte überwacht wird. Führungspositionen können in Teilzeit sowie im Jobsharing ausgeübt werden. 2023 hat das Unternehmen die sogenannte Charta der Vielfalt für mehr Diversity in der Arbeitswelt unterzeichnet.
Über die Auszeichnung
Die Handelskammer Hamburg und die Helga-Stödter-Stiftung würdigen mit dem “Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg“ seit 2012 Hamburger Unternehmen, die sich vorbildlich und nachhaltig für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen. Der Preis wird unterstützt durch EWMD Deutschland e.V. – European Women’s Management Development International Network, FIM e.V. – Vereinigung für Frauen im Management, VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. und der Versammlung Ehrbarer Kaufleute zu Hamburg e.V. (VEEK).