Pressemeldung vom 17. Januar 2024

Trüber Ausblick der Hamburger Wirtschaft   

Handelskammer-Konjunkturbarometer: Der Jahreswechsel schafft keinen Stimmungswechsel
Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft stagniert zum Jahresbeginn. Auf die Frage nach der aktuellen Lage und dem Ausblick auf die kommenden Monate gibt es bei den Antworten kaum Veränderungen zur vorherigen Befragung im Herbst 2023. Der Ausblick auf das zukünftige Geschäft bleibt getrübt: Rund jedes dritte Unternehmen (35,8 Prozent) geht von einer schlechteren Geschäftslage aus. Nur knapp jeder zehnte Betrieb (8,9 Prozent) erwartet eine Verbesserung.
Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg: „Der Jahreswechsel schafft keinen Stimmungswechsel in der Hamburger Wirtschaft. Ob die Konsumzurückhaltung für den Handel oder die hohen Zinsen für das Baugewerbe – in nahezu allen Bereichen gibt es noch keine Aussicht auf Besserung. Einen Impuls kann die Politik liefern, indem endlich die strukturellen Rahmenbedingungen verbessert werden: Bürokratie abbauen, Planungs- und Genehmigungsverfahren erleichtern, Vertrauen in den Wirtschaftsstandort schaffen. Das setzt auch Anreize für dringend nötige Investitionen in die Zukunft.“
Laut Handelskammer-Konjunkturbarometer plant rund jedes dritte Unternehmen seine Investitionen im Inland zu reduzieren. Bei der Personalplanung gehen zwei von drei Betrieben davon aus, die Beschäftigtenzahl auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten. Zu den meistgenannten Geschäftsrisiken für die Zukunft gehören neben dem Fachkräftemangel die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie eine schwache Inlandsnachfrage.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
  • Aktuelle Geschäftslage: „Gut“: 28,9 Prozent, „schlecht“: 26,5 Prozent, „befriedigend/saisonüblich“: 44,6 Prozent.
  • Geschäftserwartungen: „Positiv“: 8,9 Prozent, „negativ“: 35,8 Prozent, „unverändert“: 55,3 Prozent.
  • Größte Geschäftsrisiken (Mehrfachnennungen möglich):
  • Fachkräftemangel (64,2 Prozent)
  • Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (55,5 Prozent)
  • Schwache Inlandsnachfrage (51,8 Prozent)
  • Hohe Arbeitskosten (49,3 Prozent)
  • Energie- und Rohstoffpreise (46,7 Prozent)
  • Auslandsnachfrage (24,1 Prozent)
  • Finanzierung (10,1 Prozent)
  • Wechselkurs (1,7 Prozent)
  • Personalplanung: 18,8 Prozent der Unternehmen planen mit weniger Personal, 65,8 Prozent kalkulieren mit einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl.
  • Investitionspläne: 30,3 Prozent der Unternehmen planen Investitionen im Inland zurückzufahren. 24,2 Prozent planen ihre Investitionen aufzustocken.
Erhebung: 547 Antworten Hamburger Unternehmen sind zwischen dem 14. Dezember 2023 und 10. Januar 2024 in das Konjunkturbarometer eingeflossen. Die vollständige Auswertung mit einer Aufschlüsselung nach Branchen und Sektoren finden Sie hier: www.hk24.de/konjunktur.