Rezession nach der Wiedervereinigung

Der Wiedervereinigungsboom verlor schon bald an Kraft und endete 1993 in einer Rezession – das gesamtdeutsche Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um preisbereinigt 1,0 Prozent im Vergleich zur Wirtschaftsleistung des Vorjahres 1992.
Die anfängliche Euphorie nach dem Mauerfall war einer gewissen Ernüchterung gewichen. Der Transformationsprozess in Ostdeutschland gestaltete sich schwieriger und langwieriger als erwartet. Ein selbst tragender Aufschwung in den neuen Bundesländern war nicht absehbar, die Staatsverschuldung nahm zu. Zudem stockte die deutsche Exportwirtschaft.
Dass nach einem großen Aufschwung ein markanter Abschwung infolge von Überhitzungen der Konjunktur erfolgt, ist nicht einmalig in der deutschen Geschichte. Die deutsche Reichsgründung 1871 bescherte einen kurzen Gründerzeitboom, dem damals infolge von Überkapazitäten und Spekulationen ab 1873 die lang anhaltende „Gründerkrise“ folgte.
„Gute aktuelle Geschäftslage“ minus „schlechte aktuelle Geschäftslage“ – Salden aus den Antworten Hamburger Unternehmen. Ältere Werte aus methodischen Gründen nur bedingt vergleichbar.
Geschäftslage in der Hamburger Wirtschaft – Ergebnisse der vierteljährlichen Handelskammer-Konjunkturbefragungen
Nach fast fünf Jahren mit – Quartal für Quartal – positiven Stimmungsbildern zwischen 1987 und 1992 folgte für die Hamburger Wirtschaft ab dem vierten Quartal 1992 eine ebenfalls fast fünfjährige Konjunkturphase, in der bei der Mehrheit der befragten Hamburger Unternehmen – außer im vierten Quartal 1994 – die eigene aktuelle Geschäftslage nicht „gut“, sondern „schlecht“ war.
Wie sieht die Situation in der Hamburger Wirtschaft aktuell aus? Alle Daten, alle Fakten liefert alle drei Monate das Hamburger Konjunkturbarometer .
Quellen: Konjunkturbefragungen der Handelskammer Hamburg; Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Bundesamt (Destatis)