Wiedervereinigungsboom

Der Mauerfall am 9. November 1989 ebnete den Weg zur deutschen Einheit. Unterschiedliche Wirtschaftssysteme – Soziale Marktwirtschaft im Westen und Planwirtschaft im Osten – stellten die neuen Bundesländer vor zahlreiche strukturelle Herausforderungen: ein ausgeprägtes Wohlstandsgefälle, ungeklärte Eigentumsfragen, die Art und Weise der Währungsumstellung, bedingt wettbewerbsfähige Betriebe, eine gesamtwirtschaftlich relativ geringe Arbeitsproduktivität, Fragen angemessener Lohnanpassungen und schließlich Arbeitslosigkeit.
Der Transformationsprozess in Ostdeutschland bescherte Westdeutschland und damit auch Hamburg einen Wirtschaftsboom: Zum einen führte der Nachholbedarf vieler Ostdeutscher zu einer hohen Nachfrage nach westlichen Konsumgütern. Zum anderen bestand schlagartig ein massiver Investitionsbedarf in den neuen Bundesländern, sowohl in der Wirtschaft als auch im Bereich der staatlichen Infrastruktur. Die sprunghaften Zunahmen bei Konsum und Investitionen schlugen sich in einem kräftigen Wirtschaftswachstum nieder (5,3 Prozent bzw. 5,1 Prozent im früheren Bundesgebiet in den Jahren 1990 und 1991). Weil die Produktionskapazitäten in vielen Bereichen stark ausgelastet waren, folgte aber im früheren Bundesgebiet in den Jahren 1991 und 1992 auch Inflation – 3,7 Prozent bzw. 3,9 Prozent.
1971 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 ab 2020 Folgen der Corona- pandemie Mehr Infos ab 2008 Weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise Mehr Infos ab 2000 Rezession nach dem Platzen der Internetblase Mehr Infos ab 1992 Rezession nach der Wiedervereinigung Mehr Infos ab 1989 Wiedervereinigungs - boom Mehr Infos ab 1979 Zweite Ölpreiskrise Mehr Infos ab 1973 Erste Ölpreiskrise Mehr Infos 1971 Start der Konjunktur - befragungen Mehr Infos
Geschäftslage in der Hamburger Wirtschaft – Ergebnisse der vierteljährlichen Handelskammer-Konjunkturbefragungen
Das Geschäftsklima in der Hamburger Wirtschaft erreichte zum Ende des dritten Quartals 1990 mit 164,8 Punkten den höchsten Wert im gesamten Befragungszeitraum zwischen 1971 bis 2021. In die Berechnungen des Geschäftsklimas gehen die Bewertungen Hamburger Unternehmen zur eigenen aktuellen und künftigen Geschäftslage ein – die Skala reicht von 0 bis zu 200 Punkten.
Wie sieht die Situation in der Hamburger Wirtschaft aktuell aus? Alle Daten, alle Fakten liefert alle drei Monate das Hamburger Konjunkturbarometer.
Quellen: Konjunkturbefragungen der Handelskammer Hamburg; Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Bundesamt (Destatis)