In welcher Phase befindet sich die Wirtschaft überhaupt?

Für eine erfolgreiche Konjunkturpolitik muss ein Staat wissen, an welcher Stelle im Konjunkturzyklus sich die Wirtschaft befindet – sonst trifft er möglicherweise Fehlentscheidungen.
Erhöht ein Staat seine Staatsausgaben beispielsweise massiv, weil er fälschlicherweise von einem anhaltenden Konjunkturtief ausgeht, obwohl sich die Wirtschaft längst wieder in einer Aufschwungsphase befindet, wirken die höheren Staatsausgaben tendenziell inflationsfördernd.
Ob und in welchem Umfang die Wirtschaft aktuell oder in den kommenden Monaten wächst oder schrumpft, können Unternehmen am besten beantworten. Sie sind schließlich maßgebliche Akteure im Wirtschaftsgeschehen. In Deutschland befragen daher die Industrie- und Handelskammern (IHKs) seit den 1970er-Jahren ausgewählte Mitgliedsunternehmen regelmäßig zu ihrer aktuellen Geschäftslage, ihren Geschäftsaussichten, Personal- und Investitionsvorhaben. Auch Exportaussichten und andere konjunkturrelevante Aspekte werden erfasst.
Aus den Antworten erstellen die IHKs aussagekräftige Stimmungsbilder für die lokale Wirtschaft und einzelne Branchen. Frühzeitige und solide Prognosen über den Konjunkturverlauf sind wichtig für:
  • richtige Weichenstellungen von Politik und Verwaltung
  • Unternehmen bei ihren geschäftlichen Entscheidungen sowie
  • die interessierte Öffentlichkeit.
Basierend auf ihren Unternehmensbefragungen veröffentlichen die 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Deutschland regelmäßig regionale Konjunkturberichte. Auf der Grundlage der IHK-Konjunkturdaten erstellt der DIHK Konjunkturberichte für Deutschland.