Wirtschaft in Sachsen-Anhalt: Rückblick 2025 und Ausblick 2026
Im Jahresabschlussinterview mit Sascha Gläßer, Präsident der IHK Halle-Dessau, und Steffen Höhne von der Mitteldeutschen Zeitung ging es um Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen, Industrie und den Arbeitsmarkt. Der erhoffte Aufschwung 2025 blieb dabei aus.
Erste Stabilisierungssignale im Frühjahr reichten nicht, da strukturelle Standortprobleme wie hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten, Steuern und Bürokratie weiter fortbestehen. Notwendige Reformen blieben aus, Unternehmen agierten defensiv und verschoben Investitionen. Sachsen-Anhalt traf dies besonders, weil Herausforderungen bei großen Industrieakteure direkte Auswirkungen auf Zulieferer hatten. Der Arbeitsmarkt blieb zwar stabil, das war aber vor allem der demografischen Entwicklung geschuldet.
Für 2026 macht Gläßer klar, dass entschlossene Schritte nötig sind. Bürokratieabbau und schnellere Genehmigungen sind ebenso entscheidend wie wettbewerbsfähige Energiepreise, moderne Infrastruktur und bessere Investitionsbedingungen. Um Fachkräfte zu sichern, sind bessere Rahmenbedingungen für Zuwanderung und Qualifizierung erforderlich. Die Landesregierung hat wichtige Initiativen gestartet, nun kommt es auf die konsequente Umsetzung an. Da viele Rahmenbedingungen in Berlin und Brüssel entstehen, benötigt Sachsen-Anhalt dort stärkeren Rückenwind.