Rohstofftag 2024
Damit sich die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt erfolgreich entwickeln kann, braucht es auch sichere und kostengünstige Rohstoffe, die vor Ort gewonnen werden. So lautete der einstimmige Tenor beim 11. Rohstofftag Sachsen-Anhalt.
Ende August 2024 hatten dazu die Industrie- und Handelskammern des Landes Sachsen-Anhalt, das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt sowie der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe nach Röblingen am See eingeladen. Rund 120 Teilnehmer aus der Rohstoffwirtschaft diskutierten über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. In seiner Begrüßungsrede hob Wirtschaftsminister Sven Schulze die Bedeutung der Rohstoffwirtschaft hervor sowie die Notwendigkeit, heimische Rohstoffe vor Ort zu erschließen.
In den Fachpanels wurden insbesondere die Aktivitäten der Landesverwaltung hinsichtlich der Rohstoffsicherung vorgestellt, die aus Sicht der Rohstoffwirtschaft beispielgebend für andere Bundesländer seien – etwa das jüngst vom Landesamt für Geologie- und Bergwesen erstellte Rohstoffsicherungskonzept. Dieses soll in den derzeit in Aufstellung befindlichen, neuen Landesentwicklungsplan einfließen. Das Konzept behandelt unter anderem die Frage, wie sich heimische Rohstoffe vor Ort erschließen lassen. Aufgrund ihrer Standortgebundenheit müssen Rohstoffe an der Lagerstätte effektiv vor Überbauung geschützt werden .
Neben der unerlässlichen Rohstoffsicherung benötigt die Rohstoffwirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen. Die derzeit im Bundeswirtschaftsministerium diskutierten Vorschläge für eine Novelle des Bergrechts böten Chancen, aber auch große Risiken, betonte der Bergrechtsexperte Prof. Dammert.
Weitere Diskussionsthemen waren die derzeit aus Sicht vieler Unternehmen nicht ausreichenden Regelungen zur Zwischennutzung von Flächen für erneuerbare Energien, die gestiegenen Anforderungen an Genehmigungen und Berichterstattungen, die zu hohen Energiekosten sowie die CO2-Einsparungen im Produktionsprozess. Die vielfältigen Transformationsprozesse wurden am Beispiel der Romonta GmbH verdeutlicht, welche die Teilnehmer im Rahmen einer Exkursion in Augenschein nehmen konnten. Das Unternehmen wird seine notwendige Energie am Standort Amsdorf künftig aus der Verfeuerung von Ersatzbrennstoffen gewinnen, um die aufgrund des Emissionshandels teure Verbrennung von Restkohle aus der Wachsproduktion zu vermeiden.
Der Rohstofftag Sachsen-Anhalt wird im zweijährigen Turnus gemeinsam vom Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, dem Unternehmerverband Mineralische Baustoffe sowie den Industrie- und Handelskammern Halle-Dessau und Magdeburg ausgerichtet. Der nächste Rohstofftag findet im Jahr 2026 statt.