„Ausbildung macht mehr aus uns!“ – IHK ehrt ihre Besten

Auszeichnungsveranstaltung im Steintor Varieté Halle (Saale)

Die Zeiten sind schwierig – aber die Facharbeiterinnen und Facharbeiter in Sachsen-Anhalt bringen trotzdem ihre Leistung. Mehr als 3.100 Auszubildende haben im Jahr 2023 bei der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) ihre Abschlussprüfung abgelegt. 99 von ihnen erreichten die Note eins, 43 davon mit Auszeichnung. Heute ehrt die IHK ihre Besten der Aus- sowie der Fortbildung mit einer Festveranstaltung im Steintorvarieté in Halle (Saale).
Wirtschaftsminister Sven Schulze und IHK-Vizepräsident Dr. Christof Günther gratulieren den Jahrgangsbesten persönlich und übermitteln ihnen zusammen mit weiteren Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ihre Glückwünsche zu den hervorragenden Leistungen.
„Ich bin stolz auf die herausragenden Leistungen unserer Besten und ihrer Unternehmen“, betont Dr. Christof Günther die Bedeutung der Auszeichnung. Mit einem Blick auf die angespannte bildungspolitische Lage – fehlende Lehrkräfte, eine schlechte Unterrichtsversorgung und eine mangelnde digitale Ausstattung an Schulen – mahnt er zugleich: „Eine qualitativ hochwertige Nachwuchssicherung bleibt weiterhin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die duale Berufsausbildung hat sich hierbei als bewährtes Gütesiegel bewiesen, gleiches gilt für die Höhere Berufsbildung.“ In diese Richtung geht auch die erste bundesweite Kampagne der IHKn unter dem Motto “Jetzt #könnenlernen” (www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de). Sie ist eine Einladung an alle Schüler, Studienabbrecher oder Umsteiger, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken. „Wir wollen den jungen Menschen zeigen, dass Ausbildung und Azubis noch nie so wertvoll waren wie heute!“, so Günther.

Hintergrund:

„Wir feiern jeden Tag Erfolgserlebnisse“ – dieser Spruch aus der neuen IHK-Kampagne „jetzt #könnenlernen“ hätte von Cornelius Arndt kommen können. Der 23-Jährige begann seine Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing bereits im Überflieger-Modus: Unter zehn eingereichten Bewerbungen auf die Ausbildungsplätze bei der Vodafone Customer Care GmbH in Kabelsketal fiel er der Gruppenleiterin Ausbildung, Janette Lorenz, sofort durch seine wertschätzende und überlegte Art positiv auf.
Wie er selbst zur Ausbildung gekommen ist? „Als ich mein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Leipzig nach einem Semester abbrach, wusste ich zwei Dinge: dass mir der akademische Weg zu theoretisch ist, ich auf meinem beruflichen Weg aber trotzdem im betriebswirtschaftlichen Kontext bleiben will. Als Ausbildungsunternehmen hat mich Vodafone dann deshalb überzeugt, weil in der Ausschreibung klar wurde, dass Azubis hier auch wirklich Azubis sein dürfen. Für manche geht die Lernkurve besonders steil nach oben, wenn sie von Beginn an im Tagesgeschäft mitwirken. Das ging mir genauso“, erzählt Arndt und Janette Lorenz pflichtet ihm bei, dass Vodafone sich auf die Fahnen schreibt, auf individuelle Stärken eines jeden Azubi einzugehen. „Wir erleben dadurch eine optimale Entwicklung und Talententfaltung, das bestärkt uns sehr. Früher hieß es: ‚Lehrjahre sind keine Herrenjahre‘ – bei uns passt das nur zu den Grundregeln wie Pünktlichkeit, professionelles Miteinander, Unternehmensabläufe. Bei allem anderen gibt es sehr viel Spielraum.“ Und sie ergänzt noch: „Das zahlt sich aus, wie wir auch bei Cornelius sehen, den im Anschluss an seine Ausbildung gleich zwei Abteilungen übernehmen wollten.“
Für Lorenz ist die Ausbildung Herzensthema, so wie es für Arndt die regionale Verwurzelung ist: Aufgrund der Nähe der Berufsschule zog er von Jessen ins anderthalb Stunden entfernte Halle (Saale). Hier fühlt er sich schnell wohl und genießt den Kontrast zum ländlichen Lebensgefühl. Weiter weg zu gehen, kommt für den überzeugten Sachsen-Anhalter nicht infrage, Familie und Freunde wären ihm zu wichtig. Nach dem Rezept für seinen überdurchschnittlichen Erfolg befragt, nennt Arndt neben der optimalen Betreuung bei Vodafone seinen Ehrgeiz. „Ich war zwar auch mal feiern, habe aber auch oft über meinen Büchern gesessen und gelernt. Den Stoff des letzten halben Ausbildungsjahres konnte ich mir auf diese Weise selbst aneignen und so auch noch die Ausbildungszeit verkürzen. Ich hatte ein Ziel vor Augen: schnell und sehr gut abzuschließen. Das jetzt mit Auszeichnung geschafft zu haben, ist ein großartiges Gefühl. Und nun bin ich schon mittendrin im nächsten Schritt und mache eine Weiterbildung zum IHK-Wirtschaftsfachwirt“, freut sich Cornelius Arndt, der mit seiner Berufswahl sehr zufrieden ist. Von vielen Fähigkeiten, wie zum Beispiel Kompetenzen im Umgang mit anderen, profitiere er täglich, auch persönlich, resümiert er stolz.