Einstiegsqualifizierung

Was ist eine Einstiegsqualifizierung?

Manchmal müssen junge Menschen für eine berufliche Ausbildung erst einmal fit gemacht werden. Die Einen sind zwar leistungswillig, aber vielleicht noch zu leistungsschwach. Die Anderen kommen möglicherweise aus instabilen sozialen Verhältnissen. Um für diese benachteiligten Jugendlichen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu aktivieren, haben verschiedene Vertreter der Wirtschaft die "Einstiegsqualifizierung (EQ)" initiiert.
Die Jugendlichen können zeigen, was in ihnen steckt, und die Betriebe sehen mehr, als Schulzeugnisse aussagen. Die Einstiegsqualifizierung ist praktisch für alle betrieblichen Tätigkeiten offen.
Es gibt weit mehr als die nachfolgenden Beispiele für eine Einstiegsqualifizierung mit IHK-Zertifikat:
  • Bau - Bauteilherstellung
  • Wirtschaft und Verwaltung - Büroassistenz
  • Handel - Verkaufsvorbereitung
  • Gastgewerbe - Speisenvorbereitung
  • Lagerlogistik - Güterbewegung im Lager
  • Metall - Bauteilherstellung
  • Textil - Textilmaschinenbedienung
  • Druck - Druckvorbereitung
  • Elektro - Kabel- und Leitungsverlegung
  • Chemie - Labortechnische Arbeiten
  • Verkehr, Transport - Personenbeförderung

Für wen ist die Einstiegsqualifizierung geeignet?

Das Konzept richtet sich schwerpunktmäßig an junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren mit individuell eingeschränkten Vermittlungsperspektiven soweit sie am 30.09. eines Ausbildungsjahres noch nicht vermittelt worden sind. Die Tätigkeiten sind stets Teile eines anerkannten Ausbildungsberufes. Der Vorteil für die jungen Menschen ist klar: Sie lernen einen Betrieb und das Berufsleben kennen und erhalten gleichzeitig ein IHK-Zertifikat. Dabei ist der Übergang in eine Ausbildung oder Beschäftigung jederzeit möglich.

Einstiegsqualifizierung Plus

Parallel zur "klassischen" Einstiegsqualifizierung gibt es die "Einstiegsqualifizierung Plus (EQ+)". Dahinter verbirgt sich, dass die EQ-Praktikanten an einem Tag der Woche eine allgemeinbildende schulische Qualifizierung erhalten. Dies geschieht an Berufsbildenden Schulen und dient dem Abbau vorhandener schulische Defizite.
Bei der erweiterten Form "Einstiegsqualifizierung Plus Plus (EQ++)" werden außerdem sprachliche Defizite ausgeglichen, um Teilnehmer*Innen mit Migrationshintergrund für eine Berufsausbildung fit zu machen.

Was haben Unternehmen davon?

Jedes Unternehmen kennt die Zweifel bei Bewerbern, die man persönlich positiv bewertet, deren Zeugnisse jedoch schlechte Noten aufweist. Jetzt können die Unternehmen erst einmal den jungen Nachwuchs näher kennen lernen. Das gilt erst recht für nicht ausbildende Unternehmen und Branchen mit permanenten Nachwuchsproblemen. Das können auch Unternehmen sein, die nicht alle Anforderungen an eine komplette Ausbildung erfüllen.

EQ-Vertrag

Über die Inhalte, Dauer, Vergütung einer Einstiegsqualifizierung etc. schließen das Unternehmen und der/die zu Qualifizierende einen Vertrag (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 113 KB).
Die Dauer der Qualifizierung soll zwischen 6 und 12 Monate betragen. Es ist eine Beschreibung der Einstiegsqualifizierung beizulegen. Diese erhalten Unternehmen von unserer IHK.
Eine Kopie des Vertragsdokumentes ist unserer IHK sowie der Agentur für Arbeit vom Unternehmen zu übersenden.

Zeugnis

Am Ende der Einstiegsqualifizierung erstellen die Unternehmen ein betriebliches Zeugnis für die Teilnehmer*Innen. Wird das Qualifikationsziel erreicht, stellt die IHK ein Zertifikat aus. Bitte verwenden Sie unsere Vorlagen für die betrieblichen Zeugnisse.

Interessiert?

Sie haben Interesse an einer Einstiegsqualifizierung? Dann wenden Sie sich mit Ihren Fragen an einen Ausbildungsberater in Ihrer Nähe.