Aufhellung sichtbar

Der Geschäftsklimaindex steigt dabei auf acht Prozentpunkte an und erreicht damit den höchsten Wert seit 2021. Insbesondere der bis dato langanhaltende ausgeprägte Pessimismus der Unternehmen hinsichtlich der weiteren Entwicklung geht zurück – in der Industrie drehen die Erwartungen sogar in den per Saldo positiven Bereich.
Angesichts einer mehr als zweijährigen Stagnation indes dürfte eine schnelle Trendwende aber wohl nur schwer zu schaffen sein. Schließlich gibt es gewichtige Gründe für die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft: Neben den Nachwirkungen der akuten Krisen, die den Anfang des Jahrzehnts prägten, und einer internationalen konjunkturellen Schwäche ist es vor allem die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen, welche die Entwicklung belastet. So bleiben auch im aktuellen Quartal die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen das am häufigsten genannte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen. Über alle Branchen nennen dies 62 Prozent der Umfrageteilnehmer. Auch sehr häufig genannt werden die Energie- und Rohstoffpreise und die Arbeitskosten.
Dass diese Risiken nicht nur konjunkturell Absatz und Produktion beeinträchtigen, zeigt sich in ersten Schließungen von Anlagen in der Region, wie jüngst etwa bei Dow Chemical. Die international nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise haben strukturelle Folgen, welche die Wachstumschancen der Region dauerhaft senken.
Aber das Problem zeigt sich nicht nur in öffentlich viel beachteten (angekündigten oder bereits vollzogenen) Schließungen oder gar Insolvenzen. Viel stärker wirken die ungünstigen Rahmenbedingungen aus übermäßiger Regulierung, Bürokratie und Infrastrukturverschleiß auf die Investitionen der Unternehmen. Trotz aktueller Erwartungsverbesserung bleiben dort spürbare Impulse nach wie vor aus.
Noch immer sind die ungünstigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für 36 Prozent aller Unternehmen ein explizites Investitionshemmnis und damit häufiger als eine unsichere Geschäftsentwicklung (34 Prozent). Um zukünftig wieder wirtschaftliches Wachstum zu erreichen, sind somit strukturelle Reformen dringend nötig, um die wichtigsten Risiken zumindest abzumildern.