Spürbare Belebung

Die Stimmung der Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts hat sich im zweiten Quartal weiter aufgehellt. Die im Vorquartal begonnene Belebung setzt sich somit fort.
Nachdem es im vergangenen Quartal die Geschäftserwartungen waren, die für eine Aufhellung der Stimmung sorgten und somit die Abwärtsbewegung der vorangegangenen Quartale beendeten, zeigt sich die Entwicklung jetzt in einer tatsächlichen Lageverbesserung. Damit wird aus der Verschnaufpause im letzten Quartal jetzt eine spürbare Belebung.
15Q2 Insgesamt
Der Geschäftsklimaindex der IHK Halle-Dessau steigt im Vergleich zum Vorquartal erneut an. Er erreicht mit 23,3 Punkten das Niveau des letzten Konjunkturhöhepunktes Ende 2013 und liegt damit auch leicht über dem Niveau des Vorjahresquartals.
Der Saldo der Lageeinschätzungen steigt dabei aktuell deutlich an und erreicht mit 44,5 Prozentpunkten ebenfalls den hohen Wert von Ende 2013. Der Saldo der Geschäftserwartungen bleibt nach dem Anstieg im Vorquartal nahezu konstant. Er ist mit 2,0 Prozentpunkten  weitgehend ausgeglichen. Saisonbereinigt stellt dies einen leichten Anstieg dar.
Die Beschäftigungspläne liegen mit einem Saldo aus zu- und abnehmenden Plänen von -2,7 Prozentpunkten weiterhin leicht im negativen Bereich und bleiben damit in etwa auf dem Niveau des Vor- und Vorjahresquartals. Saisonal bereinigt ergibt sich eine Steigerung zum Vorquartal. Der Saldo der Investitionsabsichten bleibt nach der starken Verbesserung im Vorquartal mit 15,9 Prozentpunkten aktuell auf seinem außerordentlich hohen Niveau. Saisonbereinigt ergibt sich sogar ein weiterer deutlicher Anstieg. Grund hierfür dürften unter anderem die weiterhin äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen sein.

Industrie: Erholung bleibt aus

Das Geschäftsklima in der Industrie ist mit 17,0 Punkten zum Vorquartal kaum verändert. Es bleibt leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Dabei ist die Geschäftslage mit 23,4 Prozentpunkten leicht verschlechtert. Die Gewinn- und Umsatzlage im abgelaufenen Quartal wird unter dem Strich negativ eingeschätzt, ebenso wie die Entwicklung der Auftragseingänge. Bei den exportierenden Industriebetrieben verschlechtert sich der Saldo der Auftragseingänge aus dem Ausland zum Vorquartal auf -7,7 Prozentpunkte. Allerdings gehen die Industriebetriebe davon aus, dass diese Schwächephase nur vorübergehend ist.
15Q2 Industrie
Dabei liegt der Saldo der positiven und negativen Einschätzung der Geschäftslage mit 33,1 Prozentpunkten höher als im Vorquartal. Der Anstieg ist jedoch geringer als saisonal üblich. Saisonbereinigt ergibt sich somit ein leichtes Minus. Die Gewinnlage und die Umsatzlage werden nach den negativen Vorquartalswerten allerdings im abgelaufenen Quartal wieder neutral angegeben. Die Auftragseingänge aus dem In- und dem Ausland sind leicht verbessert und bewegen sich per saldo auf neutralem Niveau. Der Auslastungsgrad erreicht mit 82,4 Prozent erneut das Niveau des Vorquartals. Die Geschäftserwartungen dagegen trüben sich wieder ein und erreichen mit einem Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen von 1,5 Prozentpunkten nur noch ein ausgeglichenes Niveau. Auch die Absatzerwartungen im Inland sind per saldo neutral. Lediglich bei den Absätzen ins Ausland wird noch ein kleiner Zuwachs erwartet.

Baugewerbe: weiter in Topform

Wie in den letzten Jahren profitiert das Baugewerbe weiter von äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen, verbunden mit einer hohen Kaufkraft und einem Mangel an renditestarken Kapitalanlagen. Die Stimmung fällt aktuell außerordentlich gut aus. Mit einem Geschäftsklima von 30,4 Punkten werden die schon sehr hohen Werte aus dem Vorquartal und dem Vorjahr noch einmal übertroffen. Dabei steigt die Geschäftslage im zweiten Quartal auf 47,1 Prozentpunkte an. Die Gewinn- und Umsatzlage verbessert sich zum witterungsbedingt eher schwierigen Vorquartal deutlich. Per saldo erhöhten sich die Auftragseingänge der Unternehmen insgesamt. Besonders die Bereiche Wohnungsbau und öffentlicher Bau entwickelten sich hier besser. Die Auftragsreichweite steigt deutlich auf 14,9 Wochen.
15Q2 Bau

Dienstleistungsgewerbe: starke Impulse

Der Geschäftsklimaindex für das Dienstleistungsgewerbe legt zum Vor- und Vorjahresquartal deutlich zu. Mit 29,2 Punkten wird ein Niveau erreicht, welches zuletzt im Konjunkturhoch zu Beginn 2007 verzeichnet wurde. Nach der Seitwärtsbewegung im Vorquartal gehen damit aktuell die entscheidenden konjunkturellen Impulse von dieser Branche aus. Dabei erreicht die Geschäftslage mit 56,9 Prozentpunkten sogar einen historischen Spitzenwert. Der Saldo der Geschäftserwartungen steigt zum Vorquartal leicht auf 1,3 Prozentpunkte und signalisiert mit seinem ausgeglichenen Niveau eine stabile Entwicklung, was angesichts des Lageniveaus erfreulich ist.
15Q2 Dienstleistungen

Handel: fortgesetzte Erholung

Der Geschäftsklimaindikator im Handel hat sich zum Vorquartal erneut auf 18,4 Punkte verbessert. Das gute Vorjahresniveau wird damit  wieder erreicht. Die Geschäftslageeinschätzung steigt zum Vorquartal auf 35,6 Prozentpunkte an. Bei konstanten Umsätzen scheint sich die angespannte Gewinnlage zu verbessern. Mit -10,7 Prozentpunkten liegt der Saldo aktuell weniger weit im negativen Bereich. Die Geschäftserwartungen bleiben mit 1,2 Prozentpunkten unverändert im Bereich der Nulllinie. Es wird weiterhin mit konstanten Umsätzen gerechnet.
 
15Q2 Handel

Verkehrsgewerbe: Lage entspannt sich

Im Verkehrsgewerbe bleibt das Geschäftsklima im Vergleich zum Vorquartal mit 13,0 Punkten weitgehend konstant. Der Saldo der Geschäftslage steigt nach dem Rückgang im Vorquartal aktuell deutlich auf 32,5 Prozentpunkte. So haben sich insbesondere die im letzten Quartal schlechte Entwicklung der Umsätze und Auftragseingänge wieder normalisiert. Es wurden per saldo zumindest leichte Zuwächse erreicht, zum Teil wird von Nachholeffekten berichtet. Nach wie vor angespannt wird die Gewinnlage eingeschätzt. Der Saldo bleibt hier mit -17,6 Prozentpunkten weiterhin klar negativ. Im Gegensatz zur verbesserten Lage trüben sich die Geschäftserwartungen wieder ein. Der Saldo fällt auf -6,5 Prozentpunkte. Es wird für die nächsten Monate nur mit einer konstanten Umsatzentwicklung gerechnet.