Die chemische und pharmazeutische Industrie im IHK-Bezirk Halle-Dessau

Die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Süden Sachsen-Anhalts nehmen die hohen Energiekosten zunehmend als Standortrisiko wahr. Dies hat eine Studie der IHK Halle-Dessau ergeben. Die beiden Branchen haben eine enorme Bedeutung für den Süden Sachsen-Anhalts. Sie zählen nach Umsatz zu den wichtigsten Bereichen neben dem Ernährungsgewerbe und der Mineralölverarbeitung.
Im Mittelpunkt der Studie steht eine Umfrage unter den Unternehmen der Branche, in welcher unter anderem die Standortvorteile und –nachteile der Region ermittelt wurden. Ganz klar zu den Vorteilen des Standortes zählen demnach die hervorragende regionale und überregionale Verkehrsanbindung, die vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten, sowie die historisch gewachsene hohe Akzeptanz industrieller Tätigkeiten in der Bevölkerung. Hier sehen die Befragten den mitteldeutschen Raum im klaren Vorteil vor anderen möglichen Standorten.
Nachteile wurden hingegen im Bereich der Energiepreise ausgemacht. Die Standorte in Sachsen-Anhalt sind zwar hochmodern und hochproduktiv. Der Produktivitätsvorsprung wird jedoch durch die hohen Energiekosten nivelliert. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die Erfolgsgeschichte der Chemie in Mitteldeutschland nicht abreißen zu lassen.