2023: Lage angespannt, Pessimismus lässt aber nach

Das vergangene Jahr war für die Wirtschaft der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg alles andere als einfach. Nachdem die Coronakrise überwunden war, sorgte der Angriff Russlands auf die Ukraine für neue Risiken. Die Belastungen durch Sanktionen und steigende Energiepreise stieg im Jahresverlauf weiter an und im Herbst sorgte die Verunsicherung über mögliche Engpässe bei Gas und Strom sowie eine ausufernde Inflation für einen erneuten Konjunktureinbruch auf breiter Front. Die schlimmsten Befürchtungen trafen zum Glück nicht ein und die Geschäftserwartungen erholen sich nunmehr seit zwei Quartalen.
Das Geschäftsklima verlässt im Zuge dessen erstmals seit dem 3. Quartal 2021 den negativen Bereich. Mit einem Indexwert von 2,6 Punkten gleichen sich die positiven und negativen Stimmen aktuell weitgehend aus. Dahinter stehen verbesserte, aber per Saldo noch immer mehrheitlich pessimistische Geschäftserwartungen sowie eine verschlechterte Geschäftslage.
Insgesamt ist somit eine leichte Entspannung zu den Krisenzeiten im Vorjahr zu beobachten – von Zuversicht der Unternehmen kann in der aktuellen Situation aber noch nicht gesprochen werden. Die verschlechterte Geschäftslage zeigt die Auswirkungen der hohen Kostenbelastung und daraus resultierende Preissteigerungen. Im produzierenden Bereich sinken Auftragseingänge und Umsätze deutlich. Die Geschäftserwartungen sind zwar weniger negativ aber noch immer pessimistisch – eine schnelle Besserung ist also nicht in Sicht. Auch die zugrundeliegenden Probleme in Form hoher Inflation, unsicherer Energieversorgung und schwankungsanfälliger Energiepreise sind nicht gelöst. Lediglich die Dynamik hat sich etwas beruhigt. Aktuelle Wachstumsprognosen für das deutsche Bruttoinlandsprodukt gehen von Stagnation oder sogar Rückgang aus.