AHK World Business Outlook Herbst 2025

Nach dem Rückschlag durch die US-Zollpolitik im Frühjahr verbessert sich die Stimmung deutscher Unternehmen an ihren Auslandsstandorten deutlich. Der aktuelle AHK World Business Outlook der DIHK, basierend auf über 3.500 Antworten aus rund 90 Ländern, zeigt: Während im Inland weiterhin Zurückhaltung herrscht, entwickelt sich das internationale Geschäft für viele Betriebe zum Stabilitätsanker. Weltweit erwarten 44 Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte, in Deutschland dagegen nur 15 Prozent.
Auch die Investitions- und Beschäftigungspläne spiegeln diese Entwicklung wider: Im Ausland wollen 29 Prozent der Firmen ihre Investitionen steigern, 33 Prozent planen zusätzliches Personal. Im Inland überwiegen hingegen Kürzungen und Stellenabbau. Viele Unternehmen reagieren auf veränderte geopolitische Rahmenbedingungen und verlagern Investitionen dorthin, wo Nachfrage wächst oder wo Marktzugang zunehmend an lokale Wertschöpfung gebunden ist.
China bleibt trotz schwacher aktueller Lagebewertung ein wichtiger Standort: Nur 18 Prozent beurteilen ihre Lage als gut, dennoch wollen 26 Prozent dort mehr investieren – unter anderem wegen lokal gebundener Marktzugänge, Innovationskraft und Rohstoffvorteilen.
Gleichzeitig steigen die Risiken im internationalen Geschäft. Wirtschaftspolitische Unsicherheiten (48 Prozent), schwache Nachfrage (47 Prozent), Wechselkursrisiken (31 Prozent) und neue Handelsbarrieren (25 Prozent) belasten die Unternehmen. Die globalen Märkte werden zunehmend geopolitisch geprägt – Marktzugang ist kein Selbstläufer mehr.
Die US-Handelspolitik sorgt weiterhin für Belastungen. 44 Prozent der deutschen Unternehmen berichten von negativen Effekten wie Zöllen oder Exportkontrollen. Die Investitionsbereitschaft in den USA bleibt gedämpft: Nur 24 Prozent planen dort steigende Investitionen, deutlich weniger als 2024.
Die schwache deutsche Wirtschaft drückt zudem die Exportaussichten. Für 2025 erwartet die DIHK erneut ein Minus von 1 Prozent, erst 2026 ein leichtes Plus.
Der DIHK fordert entschlossene politische Maßnahmen: Deutschland und Europa müssten ihre Wettbewerbsfähigkeit durch verlässliche Energiepreise, schnellere Verfahren, steuerliche Entlastungen und neue Handelsabkommen stärken
AHK Wold Business Outlook Herbst 2025; Quellen: Deutsche Industrie- und Handelskammer, Deutsche Auslandshandelskammern
Dieser Artikel enthält Informationen der IHK Regensburg.