Mutmachende Signale für den Wirtschaftsstandort Deutschland!

Halle (Saale), 8. März 2025. Die Sondierungsgespräche zeigen: Die Herausforderungen für unsere Wettbewerbsfähigkeit sind erkannt – jetzt kommt es auf eine entschlossene Umsetzung an! Unsere IHK-Vollversammlung hat vor der Wahl klare Forderungen formuliert, und einige zentrale Punkte finden sich nun in den Plänen der künftigen Regierung wieder:
Energie: Geplante Entlastungen bei den Energiekosten und eine Ausweitung des Energieangebots sind wichtige Schritte. Ob letzteres ambitioniert genug ist, bleibt abzuwarten – wir hätten uns konsequente Technologieoffenheit gewünscht.
Steuern: Eine Unternehmenssteuerreform zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist dringend nötig.
Bürokratieabbau: Die versprochene Aufgaben- und Kostenkritik ist überfällig - bitte hier keine halben Sachen! Die angekündigte Senkung der Bürokratiekosten um 25 Prozent und die Entlastung bei Meldepflichten sind auch richtige und wichtige Maßnahmen.
Infrastruktur: Investitionen in Straßen, Schienen und digitale Netze sind überfällig. Allerdings: Wir hätten uns gewünscht, dass dies ohne eine Umgehung der Schuldenbremse geschieht.
Transformation: Wasserstoff- und CO₂-Infrastruktur müssen jetzt aktiv vorangetrieben werden – die Sondierungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Thema auf der Agenda steht.
Arbeitsmarkt: Bessere Anreize zur Aktivierung von Arbeitslosen und für längeres Arbeiten im Alter sind sinnvoll. Die geplante Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist aus unserer Sicht absolut notwendig.

Kritische Punkte:

Leitmärkte sind Sache des Marktes! Staatliche Quoten für klimaneutrale Produkte greifen zu stark in den Wettbewerb ein. Der Emissionshandel wäre das richtige Instrument.
Klimaziele realistisch ausrichten! Das Festhalten am deutschen Alleingang bei der Klimaneutralität gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die Klimaziele müssen mit Europa abgestimmt werden.
Keine politische Einflussnahme auf den Mindestlohn! Die Aussagen zur Mindestlohnkommission lassen Zweifel an der gebotenen Unabhängigkeit aufkommen.
Rente: Reformehrgeiz fehlt. Die Erhöhung der Mütterrente und das Festhalten an der Rente mit 63 belasten das System zusätzlich. Nachhaltige Lösungen sehen anders aus.
Unser Fazit: Viele richtige Weichenstellungen, aber es kommt jetzt auf die konkrete Umsetzung an! Wir wünschen der künftigen Regierung Durchhaltevermögen und Tempo, um diese Reformen entschlossen anzugehen.