Mit nur einer Bewerbung zum Ausbildungsplatz
IHK-Umfrage unter Auszubildenden zeigt: Große Chancen für Jugendliche, starker Einsatz der Betriebe
Die duale Ausbildung bleibt ein starkes Modell für den Berufseinstieg: Jugendliche erleben sie mehrheitlich als praxisnah, sinnvoll und lohnend. Das bestätigt die aktuelle Auswertung der IHK-Ausbildungsumfrage 2025, an der sich über 5.000 Auszubildende des ersten Lehrjahres aus sechs ostdeutschen Bundesländern beteiligt haben – darunter zahlreiche Auszubildende aus Thüringen.
Junge Menschen finden Ausbildungsplatz mit wenigen Bewerbungen
Trotz großer Auswahl am Ausbildungsmarkt gelingt vielen Jugendlichen der Berufseinstieg schnell und zielgerichtet. Über ein Drittel der Befragten (34 %) erhielt bereits mit einer einzigen Bewerbung den gewünschten Ausbildungsplatz. Zudem gaben 65 Prozent an, binnen eines Monats nach der Bewerbung eine Zusage erhalten zu haben – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Praxisnähe ist entscheidend für Berufswahl
76 Prozent der Jugendlichen nannten Praktika, Ferienjobs oder Betriebsbesichtigungen als wichtigste Orientierungshilfe – das sind 18 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der direkte Einblick in den Berufsalltag bleibt für junge Menschen das wirkungsvollste Instrument bei der Berufswahl und trägt dazu bei, spätere Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.
„Je früher Jugendliche praktische Erfahrungen machen, desto besser gelingt der Übergang in die Ausbildung. Betriebe, die junge Menschen frühzeitig einbinden, gewinnen Fachkräfte mit hoher Passung und Motivation“, so Matthias Säckl, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Ostthüringen zu Gera.
Ausbildung überzeugt mit Qualität und Perspektiven
78 Prozent der Befragten lernen aktuell in ihrem Wunschberuf. 87 Prozent würden ihre Ausbildung im Betrieb weiterempfehlen. Besonders geschätzt werden die Praxisnähe (94 %), die Übereinstimmung mit den eigenen Interessen (93 %) und die guten Übernahme- und Aufstiegschancen (88 %).
Ausbildungsbetriebe punkten mit Atmosphäre und Engagement
Neben der fachlichen Qualität überzeugt vor allem auch das Umfeld in den Ausbildungsbetrieben: 93 Prozent der Auszubildenden loben das gute Betriebsklima, 91 Prozent das positive Image des Unternehmens. Auch das Verhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen wird als wertschätzend wahrgenommen.
„Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Ausbildung in Thüringen nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch menschlich – durch Engagement, Nähe und ein Klima, in dem junge Menschen ankommen und wachsen können“, erläutert Thomas Fahlbusch, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Erfurt.
Ausbildung bleibt regional verankert – und digital sichtbar
„Ausbildung funktioniert in der Region – kurze Wege, vertraute Umfelder und persönliche Ansprache spielen für viele Jugendliche eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl“, ergänzt Anja Boller, Abteilungsleiterin Aus- und Weiterbildung der IHK Südthüringen.
Die meisten Auszubildenden fanden ihren Ausbildungsplatz über persönliche Kontakte (51 %) oder die Websites der Betriebe (28 %). Drei von vier Jugendlichen schätzen außerdem die Nähe ihres Betriebs zum Wohnort. Der Ausbildungsmarkt bleibt damit stark regional geprägt – ergänzt durch wachsendes Azubi-Marketing in sozialen Medien.
Hintergrundinformationen:
An der diesjährigen Umfrage nahmen 1.205 Thüringer Auszubildende teil. Die Ergebnisse sind Teil einer Umfrage von über 5.000 Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr (2024 / 2025) der 15 Industrie- und Handelskammern aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die im Zeitraum März bis April 2025 durchgeführt wurde.
16.06.2024, ba