THEMA FEBRUAR 2024

Modernisierte Berufe: Fit für die Zukunft

Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel sowie Technologienentwicklung stellen Fachkräfte immer wieder vor neue berufliche Herausforderungen und ändern deren Berufsalltag. Ausbildung muss da Schritt halten: mit modernen, zeitgemäßen Berufsbildern, mit praxistauglichen Ausbildungsinhalten und mit aktuellstem Wissen. Berufsbilder und Ausbildungsverordnungen erhalten deshalb regelmäßige Updates. 2024 betrifft das unter anderem umwelttechnische Berufe und Feinoptiker. Zu den Ausbildungsinhalten und den Ausbildungsvoraussetzungen beraten die IHK-Ausbildungsberater.

Aus Fachkräften werden Umwelttechnologen

Weil Digitalisierung, Klimawandel, technischer Fortschritt und rechtliche Neuerungen die Anforderungen an die entsprechenden „Fachkräfte“-Ausbildungsberufe deutlich verändert haben, wurden diese jetzt umbenannt und modernisiert: Aus Fachkräften werden Umwelttechnologen. 
Ob sie Wasser nachhaltig aufbereiten, Klärschlämme verwerten oder Abfälle recyceln: Umwelttechnologen praktizieren angewandten Klimaschutz. Mit der Neuordnung ändern sich nicht nur die Abschlussbezeichnungen:
Umwelttechnologen für Wasserversorgung (zuvor Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik)
… stellen einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung. Dazu bedienen sie steuerungs- und regelungstechnische Anlagen in einem Wasserwerk oder einer Wasseraufbereitungsanlage. Falls erforderlich, verlegen sie auch Rohrleitungen. Die Überprüfung der Trinkwasserqualität fällt ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Arbeitgeber sind hauptsächlich private und kommunale Wasserversorgungsunternehmen sowie Pumpstationen und Wasseraufbereitungsbetriebe. Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser und die Optimierung von Prozessen, um Wasserverluste zu verhindern, sind wichtige Aspekte der Neuordnung des Berufsbildes.

ihk.de/gera/berufe
Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung (zuvor Fachkräfte für Abwassertechnik)
… bereiten Abwässer auf und warten die Rohrsysteme. Dazu bedienen sie die Maschinen und Anlagen, die Abwasser aufbereiten und reinigen. Auch Wartung und Instandhaltung zählen zu ihren Aufgaben. Sie führen qualitätssichernde Maßnahmen durch und sorgen dafür, dass die Umwelt nicht gefährdet wird. Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung arbeiten überwiegend in abwasserreinigenden Betrieben wie etwa öffentlichen Kläranlagen und in Betrieben mit eigener Abwasserreinigung, beispielsweise Chemieunternehmen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wurde die Ausbildung um den Schwerpunkt Regenwasserbewirtschaftung erweitert und es kommen weitergehende Reinigungsverfahren hinzu.

ihk.de/gera/berufe
Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (zuvor: Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft)
… sorgen für die korrekte Entsorgung und Verwertung von Abfällen. Sie nehmen Abfälle an, prüfen und kontrollieren ihre Zusammensetzung, um sie einer fachgerechten Weiterverarbeitung zuzuführen. Auch Kontrollen und Messungen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt gehören zu ihren Aufgaben. Arbeitgeber sind vor allem Abfallbeseitigungsbetriebe, Müllverbrennungsanlagenbetreiber und Recyclinghöfe. Die Konzentration der Ausbildung auf bestimmte Schwerpunkte wurde aufgehoben, sodass die Absolventen künftig vielfältiger einsetzbar sind.

ihk.de/gera/berufe
Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen (zuvor Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice)
… reinigen und warten Abwasserleitungen und -kanäle. Sie führen Reparaturen und Analysen von Rohrleitungen und Kanälen durch, reinigen Anlagen und führen die Reststoffe einer umweltgerechten Entsorgung zu. Arbeitgeber sind vorwiegend Abwasserwirtschaftsbetriebe und Industriereinigungsbetriebe. Die Ausbildung erfolgt hier weiterhin in den beiden Schwerpunkte Rohrleitungsnetze beziehungsweise Industrieanlagen, allerdings wurden die zeitlichen Richtwerte dafür jeweils von 30 auf 42 Wochen erhöht.

Feinoptiker: Schwerpunkt Automatisierung und Digitalisierung 

Damit die Ausbildung mit zunehmender Digitalisierung und Automatisierung Schritt hält, wurde der Beruf des Feinoptikers modernisiert. Ideen und Vorschläge hatte im März 2023 der Ausbilderarbeitskreis erarbeitet. Dazu trafen sich 22 Ausbilder aus vier Bundesländern in Gera. 
Neue/modernisierte Ausbildungsinhalte:
  • Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten zu Automatisierung und Digitalisierung der Produktionsabläufe
  • Verknüpfung optischer und elektronischer Komponenten
  • Nachhaltigkeit betrieblicher Prozesse
Feinoptiker: Zwischen Handarbeit und CNC
ihk.de/gera/magazin

Ausbildungsberater 

Die IHK-Ausbildungsberater informieren und beraten vor Ort über Ausbildungsmöglichkeiten, Berufe sowie über Ausbildungsvoraussetzungen. Sie sind auch während der Ausbildung Ansprechpartner – nicht nur für Unternehmern und Ausbilder, sondern auch für Azubis, deren Erziehungsberechtigten sowie für Berufsschullehrer, Betriebsräte und Jugendvertretungen.

ihk.de/gera
Ausbilderarbeitskreise der IHK
Neueste Informationen zu den Ausbildungsberufen und die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken bieten die regelmäßig angebotenen Ausbilderarbeitskreise der IHK. Ausbildungsqualität, Neuordnungsverfahren, Rechtssicherheit und Prüfsicherheit gehören zu den dort diskutierten Themen.
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