Geht nicht, gibt‘s nicht

Dabei war ihr Start als Unternehmerin alles andere als einfach. Gerade mal ein Jahr war sie an der Seite ihres Mannes, der Mitte der 1990er Jahre den Familienbetrieb übernommen hatte, im Unternehmen tätig als er starb. „Es war eine große persönliche und unternehmerische Herausforderung innerhalb weniger Tage in den Alltag zurückzufinden“, erinnert sie sich. Sich in Themen wie Kredite oder Kalkulation einzuarbeiten hat ihre kaufmännische Ausbildung erleichtert. Bei fachlichen Themen konnte sie sich auf die Unterstützung erfahrener Mitarbeiter verlassen.

In den letzten zwanzig Jahren hat sie nach und nach den Bereich Grafik ausgebaut und neue Geschäftsfelder erschlossen. So steht die Firma heute auf drei Standbeinen: Druckerei, Werbeagentur und Design-Agentur, die Kunden alles aus einer Hand bieten – von der Idee, über das Konzept und den Entwurf bis hin zur Umsetzung. Zu den wichtigsten Leistungen gehören Grafikentwicklung und Corporate Design sowie deren Umsetzung in Druck, Werbemittel, Fassadengestaltung, Fahrzeugbeschriftung, Webauftritten und in Raumkonzepten für Büros und Praxen. Dafür hat Simone Schmidt immer wieder investiert – in Plotter oder Technik für Textildruck und Autobeschriftung. Gerade machen sich Mitarbeiter mit einer Software für Innenarchitektur vertraut, um Ideen und Konzepte digital entwickeln und den Kunden präsentieren zu können.

„Geht nicht, gibt‘s nicht“ ist ihr Motto. Auf der Stelle treten ist nicht ihr Ding. Die engagierte Unternehmerin hat sich immer wieder auf Neuland vorgewagt und so Schritt für Schritt das Firmenportfolio weiter ausgebaut. Vielfalt und Flexibilität mit hoher Qualität zu verbinden ist ihr Anspruch und tägliche Herausforderung. „Sich immer wieder auf neue Situationen einstellen zu können und so Probleme von Corona bis Energiekrise zu meistern, sehe ich als große Stärke“, sagt sie mit dem ihr eigenen Optimismus. Der Erfolg gibt ihr Recht: Sie konnte nicht nur Stammkunden immer wieder von ihrer Firma überzeugen. Sie hat auch zahlreiche regionale und überregionale Unternehmen als neue Kunden gewonnen. Dabei versteht sie sich und die Firma als Dienstleister und so sind sie und ihre Mitarbeiter häufig bei den Kunden vor Ort zu finden. Das alles gelinge ihr nur, weil sie sich auf ein engagiertes Team verlassen könne, betont sie. Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind ihr da ebenso wichtig, wie ein kollegiales, fast familiäres Betriebsklima. 

Zusammenarbeit auf Augenhöhe sucht sie auch bei Kunden und bei ihren zahlreichen Partnern, die vorrangig aus der Region kommen. „Gera ist unser traditioneller Standort, zu dem wir stehen“, sagt Simone Schmidt, die selbst nicht aus der Region stammt. „Hier arbeiten wir, hier zahlen wir unsere Gewerbesteuer und hier haben wir ein Netzwerk mit anderen Unternehmen der Region aufgebaut, wie Raumausstatter oder IT-Anbieter, mit denen wir bei verschiedenen Aufträgen zusammenarbeiten.“ Dass Arbeit und Umsatz in der Region bleibt, ist ihr ein wichtiges Anliegen. „Es wäre schön, wenn auch die Stadtväter bei der Vergabe von Aufträgen Unternehmen der Region mehr einbeziehen würden“, wünscht sie sich.