Unternehmertum stärken – Bürokratie abbauen
Handlungsfeld I
Unternehmertum braucht Wertschätzung
Die gelebte gesellschaftliche Verantwortung von Thüringer Unternehmen verdient mehr Sichtbarkeit und Anerkennung. Denn ohne das Engagement „ehrbarer Kaufleute“, vor allem der oft kleinen und mittleren inhabergeführten Betriebe in der Region, könnten viele Vereine oder Ehrenämter nicht ihre Wirkung entfalten.
„Es ist wichtig darzustellen, welche soziale Verantwortung die Unternehmen übernehmen und wie hoch ihre regionale Verbundenheit tatsächlich ist.“
Christian König – Inhaber Reisebüro König e.K., Bad Langensalza
Thüringen braucht ein Klima, das zur Selbstständigkeit motiviert und die notwendige Unterstützung für die Manager von morgen bietet. Insbesondere überbordende Bürokratie demotiviert potenzielle Gründer und Nachfolger.
Mehr unternehmerische Freiheit – weniger Regulierung
Die fortwährende Flut von Bundes- oder Landesgesetzen und EU-Verordnungen führt nicht nur zu höheren Kosten in der Wirtschaft, sondern bindet durch von Bürokratie und zahlreiche Meldepflichten immense Ressourcen in den Betrieben.
Deshalb bedarf die Ausgestaltung von Gesetzen, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften drastischer Vereinfachungen, besonders für Unternehmen.
Die Verwaltung muss sich noch stärker als bisher als Dienstleister für die Wirtschaft begreifen und dementsprechend agiler und flexibler auftreten.
- Gemeinsam engagiert
Mit der Auszeichnung „Gemeinsam engagiert“ würdigen die IHK Erfurt und die Thüringer Ehrenamtsstiftung seit 2022 Unternehmen, die durch ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz hervortreten.
- Dashboard Mittelstand
Die Stärken von kleinen und mittleren Unternehmen müssen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Dazu wird ein „Dashboard“ der Thüringer Wirtschaft erstellt, das aktuelle Kennzahlen der betreffenden Unternehmen abbildet. Dadurch wird sichtbar, welchen Beitrag die Wirtschaft z.B. für die öffentlichen Haushalte von Kommunen und Land und für die Fachkräfteausbildung leistet.
- Umfrage zum Ansehen des Unternehmertums
Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der IHK Erfurt hat in den Blick genommen, wie sich das Bild des Mittelstands außerhalb der Wirtschaft gestaltet. Die im Mai 2022 veröffentlichten Ergebnisse zeigen unter anderem ein hohes Ansehen für Unternehmer und eine große Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber.
- Wirtschaftsfreundliche Verwaltung
Die kommunalen Verwaltungen sind nah an den Unternehmen dran. Diese Beziehungen sollen von einem freundlichen und konstruktiven Klima getragen und auch als Standortfaktor gewertet werden.Im Projekt werden zunächst bestehende Zertifizierungen herangezogen, die Interesse bei Kommunalvertretern wecken sollen. Auch eine eigene Benchmark und ihre Vermarktung in diesem Bereich ist dabei zu prüfen.
- „Aufeinander zugehen“
Die IHK Erfurt bringt Unternehmen und Verwaltung wechselseitig zusammen, um eine Annäherung in strittigen Fragen zu organisieren und dadurch positive Veränderungen für Unternehmen und Verwaltung gleichermaßen zu bewirken.
- Netzwerk Mittelstand
Das Netzwerk Mittelstand ist offen für jedes Mitglied der IHK Erfurt, positioniert sich zu wirtschaftspolitischen Themen und führt einen regelmäßigen Austausch mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung. Erfahrungen und Meinungen der Mitglieder fließen in Stellungnahmen der IHK Erfurt ein.Kommende Schwerpunktthemen bilden der Landeshaushalt, die Verwaltungsmodernisierung und Herausforderungen für die Unternehmen bei Finanzierungen in Krisenzeiten.
- Gründungen und Nachfolgen attraktiver machen
Eine IHK-Umfrage unter Thüringer Existenzgründern zeigt, dass das hiesige Gründungsklima nur als befriedigend eingeschätzt wird. Die Thüringer IHKs haben auf Basis der Ergebnisse ein gemeinsames Forderungspapier an Politik und Verwaltung erstellt, dass die drängendsten Probleme im Bereich Gründung und Nachfolge adressiert.
Kontakt

Markus Becherer
Stabstellenleiter
Kommunikation und Interessenvertretung