Position

Imagewandel für die duale Ausbildung

Mit der Bundesausbildungskampagne „Jetzt #könnenlernen“ möchte die IHK-Organisation mehr junge Menschen für eine Lehre begeistern. Das allein reicht aber nicht aus.
Nur noch jeder vierte Betrieb kann alle seine Ausbildungsplätze besetzen. Dabei gilt die duale Ausbildung „made in Germany“ als Vorzeigemodell der beruflichen Bildung und wird mittlerweile weltweit kopiert. Zwar konnte sich der Ausbildungsmarkt zum Start des ersten Lehrjahres im August im IHK-Bezirk leicht erholen, doch die Lage bleibt angespannt.
Die Ursache dafür allein im demografischen Wandel zu sehen, greift zu kurz. Das eigentliche Problem ist hausgemacht: Um die Zahl der Akademiker zu erhöhen, wurde jahrelang die universitäre Hochschulbildung als ein Garant für Karriere im Beruf gehandelt. Die duale Ausbildung als alternatives Karrieremodell ist dabei in den Hintergrund getreten.
Unter anderem mit der Kampagne „Jetzt #könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns“ tragen die IHK und ihre Mitgliedsunternehmen nun zum Imagewandel der dualen Ausbildung bei. Das ist gut, richtig und wichtig, denn die duale Ausbildung bietet exzellente Ausgangsbedingungen zum Berufsstart: Auf Landesebene hat die IHK mit Erfolg für die Gleichstellung der beruflichen Ausbildung mit anderen Bildungswegen geworben. So kann heute der ausgebildete Industriemechaniker mit Berufserfahrung genauso wie der Abiturient ein Studium an einer Hochschule beginnen.
Dieses Image und die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung müssen noch stärker beworben werden und zwar dort, wo die Zielgruppe sich aufhält: In den Klassenzimmern, in Jugendzentren und am Esstisch der Eltern. Dabei ist nicht nur die Wirtschaft gefragt, sondern auch die Politik, Verwaltung und vor allem die Lehrerschaft und die Eltern.