Pressemitteilung Nr. 3 vom 20.01.25
IHK-Präsident Andreas Schmitz zur Amtseinführung von Donald Trump
Mit der heutigen Amtseinführung von Donald Trump wird sich für die Unternehmen in unserem IHK-Bezirk vieles ändern, selbst wenn sie nicht über unmittelbares US-Geschäft verfügen.
„Der handelspolitische Wind wird ihnen wieder stärker ins Gesicht wehen“, sagt IHK-Präsident Andreas Schmitz. „Wenn die Trump Administration ihre Ankündigungen umsetzen sollte, werden die geplanten Zollerhöhungen gegenüber der EU sowie Handelspartnern wie Mexiko, Kanada, aber auch der Volksrepublik China spürbar negative wirtschaftliche Auswirkungen auf unterschiedlichste Branchen haben“, sagt Andreas Schmitz. Kurzfristig wird die Wirtschaft in Deutschland damit umgehen müssen, dass die neue US-Administration ihre Ziele über ihren größeren Verhandlungshebel erreichen möchte. „Angesichts der Standortschwäche Deutschlands und der EU, muss die nächste Bundesregierung und die noch junge EU-Kommission den Schalter für eine wirtschafts- und unternehmensfreundliche Politik endgültig umlegen. Nur so können wir mittel- bis langfristig mit den USA und auch anderen internationalen Partnern wieder aus einer Position der Stärke heraus zusammenarbeiten“, so Schmitz abschließend.
Die USA gehören zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern für die Unternehmen im IHK Bezirk Düsseldorf. Davon zeugen über 450 US-Unternehmen im IHK-Bezirk sowie rund 1.000 mit US-Geschäft aktive Unternehmen. Für NRW sind die USA mit 15,7 Mrd. Euro Exporten, der drittwichtigste Absatzmarkt und der wichtigste Absatzmarkt außerhalb der EU. Auch als Einkaufsmarkt steigt die Bedeutung der USA für NRW. Mit 57. Mrd. Euro (unmittelbare und mittelbare saldierte inländische Direktinvestitionsbestände) sind die USA weltweit der wichtigste Investitionsstandort für die NRW-Wirtschaft. Darunter befinden sich viele Investitionen von Firmen aus unserem IHK-Bezirk wie bspw. Henkel, Qiagen, GEA, Rheinmetall, Gerresheimer und viele mittelständisch geprägten Unternehmen.
Die IHK Düsseldorf stellt eine Vielzahl von Informationsangeboten und Handlungsoptionen für Unternehmen auf ihrer Homepage zur Verfügung: https://www.ihk.de/duesseldorf/aussenwirtschaft/auslandsmaerkte/usa.
Darunter auch die Ergebnisse der IHK-Blitzumfrage, in der Unternehmen aus dem IHK-Bezirk und NRW ihre Erwartungen zu den Auswirkungen der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten auf ihr internationales Geschäft abgegeben haben.
In einer Blitzumfrage während der letzten beiden Wochen hat die IHK Düsseldorf Unternehmen in Landeshauptstadt und im Kreis Mettmann aus den Branchen Industrie, Großhandel und Dienstleistungen nach ihren konkreten Erwartungen befragt. Das Ergebnis bestätigt auch für den IHK-Bezirk diese Befürchtungen, vor allem bei den direkten USA-Geschäften.
Für die direkten USA-Geschäfte sind die Sorge weit verbreitet: Insgesamt über 70 Prozent der gut 80 hierzu antwortenden Betriebe rechnen mit einem Rückgang ihrer USA-Geschäfte (16 Prozent in geringem, 56 Prozent in stärkerem Ausmaß). Eine Belebung seiner Geschäfte durch die neue US-Administration erwartet dagegen keiner der beteiligten Betriebe.
Weniger groß wird der Einfluss indirekter Effekte eingeschätzt: Hier gehen immerhin drei Viertel der insgesamt gut 250 antwortenden Betriebe von keinem nennenswerten Einfluss aus. Nur gut 20 Prozent befürchten dadurch einen Rückgang, davon die meisten (17 Prozent) auch nur in geringem Umfang. Einige wenige (4 Prozent) erhoffen sich sogar eine gewisse Geschäftsbelebung.