Fachtagung für Bauamtsleiter: Kreislaufwirtschaft in der kommunalen Bauleitplanung
Veranstaltungsdetails
Kommunen stehen in der Verantwortung, Vorkehrungen für die Auswirkungen des Klimawandels zu treffen. Extremwetterereignisse und überlastete Infrastrukturen werden insbesondere im Ballungsraum zur Gefährdung von Wirtschaft und Bevölkerung. Klima- und Umweltschutz haben in der kommunalen Bauleitplanung und Stadtentwicklungsstrategie schon seit Jahren einen hohen Stellenwert. Jedoch gilt es, diesen noch um den Faktor Ressourcenschutz zu erweitern. Dies wird offensichtlich, wenn man bedenkt, dass Bau- und Abbruchabfälle 2021 in Deutschland 222 Millionen Tonnen betrugen und mehr als 70 Prozent der abgebauten Rohstoffe in Deutschland für die Bauindustrie verwendet werden. Lösungsansatz ist die Kreislaufwirtschaft, auch Cradle to Cradle (C2C) genannt.
In der Stadtplanung lässt sich C2C vielfach integrieren: in Gebäuden, Freiräumen sowie in der Infrastruktur. Einige Städte und Gemeinden gehen bereits mit Leuchtturmprojekten und Strategiekonzepten voran.
Wir möchten Ihnen in dieser Veranstaltung das Prinzip Cradle to Cradle näher bringen und Tipps aus der Praxis aufzeigen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen haben Sie die Möglichkeit, sich mit unseren Referenten und Kollegen auszutauschen.
Programm
ab 09:00 Uhr
Check-In
09:30 Uhr
Begrüßung
Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort, IHK Darmstadt
09:40 Uhr
Von der Linearwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft – Welchen Hebel hat die kommunale Bauleitplanung für gesundes, zirkuläres Bauen?
Lena Germscheid, Referentin Kommunale Entwicklung, Cradle to Cradle NGO
Die kommunale Bauleitplanung ist ein wichtiger Schlüsselfaktor, um die Transformation eines heute linearen in einen zirkulären Bausektor zu beschleunigen. In diesem Vortrag erhalten Sie einen Überblick über das Thema Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle und darüber, welche Potenziale und Lösungen in einer kommunalen Entwicklung nach C2C stecken.
10:40 Uhr
Pause
11:00 Uhr
Auf dem Weg zu einer kreislaufgerechten Planungspraxis
Gertrudis Peters, Stellv. Hauptgeschäftsführerin, Geschäftsführerin Architektur, Wirtschaft, Bauwesen, Architekten und Stadtplanerkammer Hessen
Wie wollen wir bauen? Oder: Wiemüssen wir bauen, damit unsere Städte und Gemeinden nachhaltig und klimaneutral werden? Das Bauen wird in der Zukunft bedeutend häufiger dem Prinzip Cradle to Cradle folgen müssen. Gebäude werden um- und zurückgebaut statt abgerissen und dienen so als Rohstofflager. Digitale Gebäude- und Produktpässe werden Auskunft über die vorhandenen Ressourcen innerhalb der Kommune geben. Neue Märkte für Sekundärrohstoffe entstehen und sind in der Flächennutzung zu berücksichtigen. Bis es so weit ist, braucht es noch einige Zwischenschritte. Erfahren Sie in diesem Vortrag, welcher Rahmenbedingungen es bedarf, um kreislaufgerechtes Bauen in die Planungspraxis zu integrieren.
11:30 Uhr
Von der Strategie zum Projekt – Wie die Gemeinde Straubenhardt zur Cradle-to-Cradle-Modellgemeinde in Baden-Württemberg wurde
Helge Viehweg, Bürgermeister der Gemeinde Straubenhardt
Vom Konzept zum Projekt - Die Kommune Straubenhardt südwestlich von Pforzheim hat sich 2019 zur ersten baden-württembergischen Cradle-to-Cradle-Modellgemeinde erklärt. Dementsprechend folgt auch der Neubau eines örtlichen Feuerwehrhauses als eines der ersten öffentlichen Gebäude bundesweit dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Wie der Weg zur Cradle-to-Cradle-Modellgemeinde verläuft und wie das die kommunale Bauleit- und Gebäudeplanung betrifft, erfahren Sie in diesem Vortrag.
12:00 Uhr
Praxisbericht: Feuerwache Straubenhardt
Ingmar Menzer, wulf architekten GmbH, Stuttgart
Pionierarbeit leistete das Architekturbüro wulf aus Stuttgart mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses der Gemeinde Straubenhardt. Schadstoffarme Materialien, die sich durch spezielle Verbundtechniken wiederverwenden lassen, sowie ein digitales Materialverzeichnis sind nur einige der Besonderheiten, die dieses Bauwerk zu einem Leuchtturm machen.
12:30 Uhr
Austausch und gemeinsames Mittagessen