Ziele der IHK-Arbeit
IHK-Strategie 2024 bis 2029
In der Legislaturperiode 2024 bis 2029 setzt die IHK Darmstadt verstärkt auf Zukunftsthemen, um ihre rund 65.000 Mitgliedsunternehmen zu unterstützen. Die IHK-Vollversammlung hat in ihrer Sitzung am 10. September 2024 die zentralen Ziele für die IHK-Arbeit beschlossen.
Das Ziel
Mit ihrer Arbeit will die IHK Darmstadt zu einer zukunftsorientierten, dauerhaft wettbewerbsfähigen und lebenswerten Wirtschaftsregion Rhein-Main-Neckar beitragen.
Aufbauend auf den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses „Wirtschaft 2040 | Südhessen denkt voran“ hat sich die Vollversammlung der IHK Darmstadt in 2024 in mehreren Sitzungen sowie Themenworkshops mit der Formulierung der Schwerpunktthemen der neuen Legislaturperiode 2024 – 2029 auseinandergesetzt.
Die Themenschwerpunkte 2024 bis 2029
Arbeitsprogramm 2025
Einen Überblick über unsere Aktivitäten in 2025, die neben unseren regulären Aufgaben von den Unternehmern und Unternehmerinnen der Vollversammlung beschlossen wurden, finden Sie hier:
Wirtschaftsstandort stärken
Gewerbeflächen
- Regionalplan Südhessen / Regionale Gewerbeflächenentwicklung
(unter anderem Darmstadt/Weiterstadt, Griesheim, Rüsselsheim, Biblis): Interessenvertretung – kritische Begleitung der Meinungsbildung und der Prozesse vor Ort - Biodiversität in Gewerbegebieten: Fortführung des Themas nachhaltige Gewerbegebiete unter anderem durch Exkursion und Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation
- Gewerbeflächen der Zukunft: Fortführung der regionenübergreifenden Webinarreihe für Kommunen und Unternehmen zu Fragen und Perspektiven der (Gewerbe-)Flächenentwicklung.
Bezahlbares Wohnen
- Azubi-Wohnen in Südhessen: Interessenvertretung – kritische Begleitung der Diskussion um Azubi-Wohnheime und Azubi-Werke
- Mitarbeitenden-Wohnen: Webinar-Angebot in Zusammenarbeit mit den MRN-IHKs zu Möglichkeiten für Unternehmen
- Immobilien-Dialog zur Entbürokratisierung im Wohnungsbau: Schwerpunktveranstaltung zur Begleitung der aktuell laufenden politischen Diskussion
Innenstadtentwicklung
- Potenzialorte in Ortszentren und Innenstädten: Auslobung und Durchführung eines (Foto-)Wettbewerbs in Kommunen, an dem sich Bürger und Unternehmer beteiligen können, um Potenzialorte zu identifizieren. Diese sollen dann im Nachgang schrittweise durch die Kommunen entwickelt werden.
(Netz-)Infrastruktur
- Infrastruktur-Monitor Südhessen: Erarbeitung eines regelmäßig zu aktualisierenden Überblicks zu Ausbauvorhaben und -fortschritten wirtschaftsrelevanter Infrastrukturen (Straße, Schiene, digitale Infrastruktur, Energienetz, Wasserstoff-Netz, …) in unserem IHK-Bezirk als Daten- und Diskussionsgrundlage unserer Interessenvertretung.
Mobilität
- Mobilitätswende in Südhessen (Kampagne): Untersuchungen und Diskussionsformate für und mit der Region (Kommunen und Unternehmen), um neben der Definition "Was bedeutet Mobilitätswende für X?" auch Lösungsansätzen für die Mobilität der Zukunft zu identifizieren.
- Beratungsprogramm Mobilitätsmanagement: Veranstaltungen und Informationsangebote für Betriebe, wie Mobilitätsmanagement umgesetzt, benötigte Infrastruktur aufgebaut und das Mobilitätsangebot für Fachkräfte verbessert werden kann. Zielgruppe: Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeiter*innen.
- Handel & Mobilität: Schwerpunktveranstaltung zur Frage, welches Mobilitätsangebot beziehungsweise welche Mobilitätslösung Ober-, Mittel- und Ortszentren der Zukunft brauchen, um die gewünschten Frequenzen von Konsumenten zu fördern.
Metropolregion FrankfurtRheinMain (FRM)
- Strategieforum FrankfurtRheinMain: Im Nachgang zur Neuwahl der Landesregierung in Hessen geht auch das länderübergreifende Strategieforum in eine neue Handlungsperiode über. Absehbare Themenschwerpunkte sind ein Mobilitätskonzept für die Region sowie der erleichterte Arbeitsmarktzugang für Absolventen der Hochschulen der Metropolregion.
Zirkuläres Bauen
- Immobiliendialog FRM: Dies ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der IHKs Frankfurt und Darmstadt, 2025 unter dem Themenschwerpunkt zirkuläres Bauen.
Metropolregion RheinNeckar (MRN)
- Resilienzstudie MRN: Im Auftrag der IHKs der Metropolregion RheinNeckar erarbeitet IW Consult eine Bestandsaufnahme der Wettbewerbsfähigkeit der MRN. Ergebnisse und Ableitungen werden für die politische Arbeit in der Region und darüber hinaus sowie zur strategischen Ausrichtung der Initiative Metropolregion RheinNeckar genutzt.
Rohstoffabbau
- Veranstaltungs- und Diskussionsreihe: IHK-übergreifende Bearbeitung des regional wichtigen Themas unter Einbindung des Branchenverbandes und regionaler Unternehmen.
Fachkräfte sichern
Berufliche Orientierung (BO) in Schulen
- IHK-Zukunftswerkstätten: Fortlaufende Unterstützung von ca. 40 allgemein-bildenden sowie beruflichen Schulen in Südhessen beim Thema BO durch eine auf die jeweilige Schule individuell zugeschnittene Kooperation.
- MINT-Zentren Südhessen: Unterstützung und Netzwerkarbeit zum Aufbau und zur Entwicklung von außerschulischen Lernangeboten in allen Teilregionen des IHK-Bezirks, die MINT-Bildung bei Kindern und Jugendlichen stärken.
- BO an Gymnasien: Aktivitätenschwerpunkt an Gymnasien, um schritt-weise mehr dieser Schulen im IHK-Bezirk für eine systematische Berufsorientierung zu gewinnen.
Bildungszentren
- Kurzpraktika „heavy metal & high voltage“: Schüler der allgemeinbildenden Schulen in den 8. und 9. Klassen besuchen für einen Tag die BZs und fertigen im Bereich Metall und Elektro kleine Werkstücke. Ziel ist es, Interesse für eine gewerblich-technische Ausbildung zu wecken und Einblicke in eine "richtige Werkstatt" zu ermöglichen.
- Tag der offenen Werkstatt: Schüler der allgemeinbildenden Schulen und Ausbilder unserer Partnerbetriebe kommen in die BZs. Ausbilder stellen ihre Firma, Produkte, Schwerpunkte usw. vor, zeigen Exponate und Nutzen die Einrichtung und Maschinen der BZs. Ziel: Sympathie zwischen Schüler und Ausbilder/ Firma und im Idealfall Praktika/Ausbildungsvertrag.
Match-Making
- Azubi-Speeddatings: Durchführung von mindestens vier regionalverteilten Terminen zum Eins-zu-Eins-Matching von Ausbildungsbetrieben und Azubis.
Kompetenzfeststellung
- Validierungsverfahren beruflicher Kompetenzen: (Neue hoheitliche IHK-Aufgabe ab 1. Januar 2025) Feststellung und Bescheinigung der individuellen „beruflichen Handlungsfähigkeit“ am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufs als weiterer Baustein, um das vorhandene Fachkräftepotenzial im Arbeitsmarkt zu heben.
- Teilqualifikationen und Qualifizierungsbausteine – Externen-Prüfung: Etablierte Instrumente zur Potenzialentwicklung insbesondere schwächerer Arbeitnehmer oder als Zugang zum Ausbildungsabschluss für Berufspraktiker.
Beratungsangebote
- Fachberatung Inklusion: Aufbau von Beratungskompetenz: Wir informieren und unterstützen Mitgliedsunternehmen bei unternehmensspezifischen Fragen rund um Neueinstellung, (Weiter-)Beschäftigung oder Ausbildung von behinderten Menschen. Die Stelle im Umfang von zwei halben Vollzeitequivalenten (VZE) wird zu 100 Prozent öffentlich gefördert.
- Fachberatung Fachkräfteeinwanderung: Beratung von Unternehmen, Zugewanderten sowie Geflüchteten rund um berufliche Ausbildung, Anerkennung von Abschlüssen sowie Rahmen-bedingungen von Beschäftigung.
- Erfahrungsaustausch „Arbeitskräfte-Anwerbung aus Drittstaaten”: Erstmalige Vernetzung von Erfahrungswissen unserer Betriebe im Rahmen der bestehenden Veranstaltungsreihe „Forum Personalkultur“; gegebenenfalls Entwicklung in Netzwerk/ERFA-Kreis.
Fokus „Unternehmer und Fachkräfte”
- Zertifikatslehrgänge, Seminare, Zusatzqualifizierungen, Workshops: 3D-Druck, KNX-Steuerung, Digitales Innovations- und Produktmanagement, Künstliche Intelligenz, Cybersecurity, Nachhaltigkeitsberichterstattung, EU-Taxonomie, Lieferkettenmanagement und vieles mehr.
siehe auch: Handlungsfelder „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“
Fokus „Azubis”
- Circularity-Scouts: Adaption des bewährten Modells der „Energie-scouts“ auf das Thema Kreislaufwirtschaft: Azubis identifizieren in ihrem Betrieb Potentiale für Kreislauffähigkeit, erhalten externen Fachinput zum Thema und setzen ein konkretes Vorhaben direkt im Betrieb um.
- Zusatzqualifikation KI: Auszubildende können zusätzlich zur regulären Abschlussprüfung ihres Berufs Kompetenzen rund um die Grundlagen des Umgangs mit Künstlicher Intelligenz erwerben und eine entsprechende Prüfung ablegen.
Fokus „Ausbilder”
- Ausbilder-Praxisworkshop zu KI: Know-how-Vermittlung zur Nutzung von KI-Tools im Ausbildungsalltag für Ausbilder unserer Mitgliedsbetriebe.
Betreuungsangebot
- Caretake-Monitor Südhessen: Erarbeitung eines regelmäßig zu aktualisierenden Überblicks zu vorhandenen Betreuungskapazitäten und deren Kapazitäten in unserem IHK-Bezirk als Daten- und Diskussionsgrundlage unserer Interessenvertretung.
Betriebliche Handlungsoptionen
- Forum Personalkultur, Ausbilder-Workshop, Tagesseminar: Bespielen des Themas Betreuung von Kindern und Familienangehörigen in bereits bestehenden Veranstaltungsformaten als Basis der Angebotsentwicklung.
Transformation ermöglichen
Kompetenzvermittlung
- Informationsveranstaltungen, Austauschformate, Workshops, Lab-Touren und vieles mehr: Mehr als 50 verschiedene Themen-Angebote rund um KI-getriebene Produktion, KI- und daten-basierte Geschäftsmodelle, IT-Sicherheit und vieles mehr.
siehe auch: Handlungsfeld „Future Skills“ - Online-Sprints, EU-Taxonomie, Nachhaltigkeitsberichterstattung: Kompakte Wissensvermittlung in drei mal 90 Minuten zu aktuellen, wirtschaftlich relevanten Themen. Die Inhalte werden als Shared-Service der IHK-Organisation erstellt und angeboten/durchgeführt.
- Zertifikatslehrgänge, Seminare: Betrieblicher Klimamanager IHK, Manager/-in für menschenrechtliche Sorgfalt IHK, Fachexperte für Wasserstoffanwendungen, Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, umsetzen und kommunizieren.
- Werkstattgespräche Unternehmensnachfolge, Webinarreihe(n): Fortlaufende Angebote zu zentralen Fragen der Unternehmensnachfolge: Worauf muss ein Übernehmer/ein Nachfolger achten: Unternehmensbewertung, Fachkräftesituation, finanzielle Lagebeurteilung, wo finde ich Unternehmen, die zur Übergabe reif sind?
- Nachfolge vor Ort – Aktion gemeinsam mit ausgewählten Kommunen: Auf Basis unserer Mitgliedsdaten identifizieren wir für ausgewählte Kommunen, welche Betriebe GFs ab 50 Jahren haben. Die Unternehmen beraten wir vor Ort mit WiFös und Bürgermeistern und entwickeln individuelle Angebote zur Nachfolge-beratung. In einem nächsten Schritt könnten daraus auch konkrete Weiterbildungsangebote für Nachfolger entstehen beziehungsweise vermittelt werden.
Netzwerke
- AK Smart Company: Angebot insb. für kleine und mittlere Unternehmen zum Transfer von Erfahrungswissen und Dialog-plattform der IT-interessierten Anwender in der Region. Im Vordergrund stehen praktische Hinweise und Tipps zur Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.
- IT-Leiter-Treff: Verstetigung des in 2024 neu gestarteten Formats zur Vernetzung/zum Erfahrungsaustausch der IT-Verantwortlichen unserer Mitgliedsbetriebe.
- ETA+ Südhessen, ETA-Metropol Rhein Main Neckar: Die Netzwerke unterstützen Unternehmen, gemeinsam Energiesparmaßnahmen umzusetzen und damit einen Beitrag für mehr Klimaschutz zu leisten. Dabei verbindet das Netzwerk ETA-Plus Südhessen vorzugsweise kleine und mittlere Unternehmen, während sich im Rahmen des Netzwerks ETA-Metropol Rhein Main Neckar große Unternehmen aus den anliegenden Metropol-regionen austauschen.
Fotoaktion / Ausstellung
- Unternehmen in der Transformation: Wir beauftragen einen oder mehrere professionelle Fotografen damit, Fotos/eine Ausstellung mit Bildern aus der Region zu choreografieren, die der Frage auf den Grund geht "Südhessens Wirtschaft – Vorreiter der Transformation?!“ Ziel ist ein Beitrag zur Image-Bildung und Wahrnehmung der Transformationsdynamik in unseren Unternehmen bei Politik und Öffentlichkeit
Gestaltung des Rechtsrahmens und Entbürokratisierung
Mitarbeiter-Entsendung
- Mitarbeit in der Stabsstelle Entbürokratisierung der Hessischen Staatskanzlei (Pilotprojekt): Die Entsendung eines Mitarbeiters einer IHK in ein Landesministerium/die Staatskanzlei ist ein Novum in der Zusammenarbeit von Landesregierung und IHKs in Hessen. Mit der neuen Form der Zusammenarbeit wollen wir die konkreten Problemlagen unserer Mitgliedsbetriebe noch direkter als bislang in den politischen Prozess einbringen und darüber hinaus unsere Beraterrolle für die Landesregierung dauerhaft stärken.
Die Personalkosten werden 50:50 von Staatskanzlei und IHK Darmstadt getragen.
Gesprächsformate
- Politische Frühstücksgespräche: Turnusmäßiges Gesprächsformat mit den südhessischen Landes- und Bundestagsabgeordneten von CDU, SPD, Grünen und FDP.
- Hintergrundgespräche auf Landes- und Bundespolitik: anlassbezogen mit relevanten Entscheidungsträgern, vom Bürgermeister bis zu Landesministern, vom Einzelgespräch bis zur Gremien-Diskussion.
- Europapolitische Hintergrundgespräche: anlassbezogen mit (südhessischen) MdEPs
- Ad hoc-Austausche zu Regulierungsfragen: mit Einbindung betroffener Mitgliedsunternehmen
Organisationsentwicklung
IHK am Standort Rheinstraße 89
- Weiterentwicklung unserer Immobilie: Nach sorgfältiger Abwägung der möglichen Entwicklungsszenarien in der vorangegangenen Legislaturperiode werden wir in 2025 in die konkrete Umsetzung einer Revitalisierung des IHK-Haupthauses starten.
Attraktiver Arbeitgeber
- Audit „berufundfamilie”: Für 2025 streben wir eine erfolgreiche Auditierung der IHK Darmstadt unter dem Gesichtspunkt der familien- und lebensphasenfreundlichen Personalpolitik und Unternehmenskultur an.
Digitalisierung
- KI-gestützte Prozessautomatisierung: Im Rahmen von Pilotprojekten in mehreren Geschäftsbereichen loten wir die Effizienzpotenziale einer KI-gestützten (Teil-)Automatisierung interner Prozesse aus und überführen funktionierende Anwendungsfälle in den Dauerbetrieb.
- Digitaler Ausbildungsvertrag, Infocenter Azubis, Infocenter Ausbildungsbetriebe, Infocenter Weiterbildung: Einführung weiterer digitaler Kundenschnittstellen für wesentliche Angebotsbausteine des IHK-Portfolios mit dem Ziel, sowohl den IHK-internen Aufwand zur Abwicklung der (hoheitlichen) Prozesse zu optimieren als auch die Kundenerwartungen an die IHK als moderne Serviceeinrichtung zu erfüllen.