IHK bedankt sich beim „Fest der Berufsbildung”

Neben den Ausbildern in den Unternehmen tragen auch die vielen ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prüfer sowie Dozentinnen und Dozenten dazu dabei, dass Unternehmen mit hoch qualifizierten und dringend benötigten Fachkräften versorgt werden. Weil die Coronajahre mit vielen Herausforderungen verbunden waren, hat sich die IHK Darmstadt mit einem „Fest der Berufsbildung“ bedankt.
Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie ist die Anzahl der eingetragenen Ausbildungsverträge im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar um etwa 17 Prozent zurückgegangen. Dieser Wert liegt im hessenweiten Durchschnitt. Auch der Ausblick offenbart wenig Erfreuliches: Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass in Hessen bis zum Jahr 2026 mehr als 150.000 Fachkräfte fehlen werden – der größte Teil davon mit beruflicher Qualifizierung. Ohne ein funktionierendes System der Aus- und Weiterbildung kann dieser Bedarf nicht gedeckt werden.
Die Corona-Pandemie hat die zur Berufsorientierung so wichtigen Schulpraktika in Betrieben unmöglich gemacht. Dadurch schreckten viele Schulabgänger verunsichert vor einem Schritt in die Ausbildung zurück und blieben eher dem bekannten und vertrauten System Schule erhalten. „Obwohl viele Betriebe weiter Lehrstellen anbieten, fehlen passende Bewerberinnen und Bewerber. Die Pandemie wirkt somit wie ein Brandbeschleuniger für die Fachkräftelücke“, sagte Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt, am Donnerstag, 14. Juli in Heppenheim. Ins dortige IHK-Bildungszentrum hatte die Wirtschaftskammer zum ersten „Fest der Berufsbildung“ eingeladen.
Die Veranstaltung war als Dank gedacht an etliche Akteure, die sich im Bereich der beruflichen Bildung engagieren. So etwa die Ausbilder der Unternehmen, die mit ihrer fundierten Betreuung und persönlichen Begleitung jungen Menschen beim Start ins Berufsleben zur Seite stehen. Aber auch die insgesamt gut 1.600 ehrenamtlichen Prüfer sowie die Dozenten der IHK Darmstadt, die dazu beitragen, dass die bundesweit einheitlichen IHK-Abschlüsse allgemein hohe Anerkennung genießen. Und nicht zuletzt die Mitarbeiter der IHK Darmstadt, die im Bereich Aus- und Weiterbildung als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Auszubildenden und deren Ausbildern, Prüfern sowie Dozenten stehen.
„Sie alle sind für den Erfolg des Systems der dualen Ausbildung essenziell. Die Coronajahre haben uns allen besonders viel abverlangt. Ohne Ihr Engagement hätten wir es in den vergangenen Jahren nicht geschafft, das System in der gewohnten Qualität aufrecht zu erhalten. Dafür möchten wir uns mit diesem Fest noch einmal besonders bei Ihnen bedanken“, sagte Robert Lippmann.
Allein in Südhessen bilden etwa 2.400 IHK-Mitgliedsbetriebe regelmäßig aus. Jedes Jahr absolvieren bei ihnen im Schnitt 3.400 junge Frauen und Männer eine Ausbildung in einem der 327 möglichen Berufe. Hinzu kommen rund 2.300 angehende Ausbilder, Fachwirte sowie Fach- und Industriemeister pro Jahr. In den vergangenen zehn Jahren sind dadurch mehr als 30.000 Fachkräfte dem Arbeitsmarkt zugeführt worden. „Fachkräfte, die die Unternehmen in Südhessen dringend benötigen. Nur mit deren Hilfe können die Betriebe die vielfältigen Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen“, fügte der IHK-Hauptgeschäftsführer an.
Während der Veranstaltung nutzten etliche Teilnehmer die Gelegenheit, das IHK-Bildungszentrum in Heppenheim bei Rundgängen genauer kennenzulernen. Mit dieser Einrichtung werden vor allem kleine und mittlere Betriebe in der systematischen Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte in den Bereichen Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik und Verfahrensmechanik unterstützt, die allein nicht alle Bereiche einer Ausbildung abdecken könnten. Neben dem IHK-Bildungszentrum Bergstraße in Heppenheim betreibt die IHK Darmstadt das Bildungszentrum Odenwald in Erbach. Weitere Infos zu den IHK-Bildungszentren gibt es hier.