Berufsschulentwicklungsplan soll nachgebessert werden
Alle Auszubildenden des Landkreises Darmstadt-Dieburg sollten in Berufen, die auf der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg angeboten werden, ab August 2026 auch dort beschult werden. Für Auszubildende aus dem westlichen Landkreis (beispielsweise Weiterstadt, Griesheim und Pfungstadt) wären dadurch aber die Fahrzeiten wesentlich länger geworden, weil sie bis dato in Darmstadt die Berufsschule besuchen können. So sah es der Entwurf des neuen Berufsschulentwicklungsplan vor, der vom Landkreis Darmstadt-Dieburg Anfang Juli vorgestellt wurde. Nachdem die die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen im Berufsbildungsausschuss der IHK Darmstadt Nachbesserungen gefordert hatten, wurden die Planungen nun nochmals überarbeitet.
25. Juli 2025
Den Berufsschulentwicklungsplan nochmals anpassen will Lutz Köhler, Schuldezernent und Vizelandrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Die ursprünglichen geplanten Änderungen hätten zu erheblichen Nachteilen und Belastungen für die Betriebe und Auszubildenden geführt. Darauf hatte der IHK-Berufsbildungssausschuss in seiner Stellungnahme vom 7. Juli 2025 hingewiesen.
Industriekaufleute, die Kraftfahrzeugmechatroniker, Einzelhandelskaufleute, Verkäufer und Kaufleute für Büromanagement, die in Unternehmen in Erzhausen, Weiterstadt, Griesheim und Pfungstadt ausgebildet werden, sollen nun vorerst weiterhin in Darmstadt zur Berufsschule gehen können.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, Ausbildung praxisnah, planbar und regional verankert zu organisieren.Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt
Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt
„Wir begrüßen, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg unsere Kritik am ursprünglichen Entwurf des Berufsschulentwicklungsplans aufgegriffen und eine ausgewogenere Lösung vorgelegt hat, die aber wie beabsichtigt die Landrat-Gruber-Schule stärkt und die Ausbildung im östlichen Kreis zukunftssicher macht, was auch für uns immens wichtig ist“, sagt Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar. „Die ursprünglich geplanten Änderungen hätten aber für viele Auszubildende im westlichen Landkreis längere Fahrtzeiten bedeutet – mit negativen Folgen für die Ausbildungsqualität und die Attraktivität der dualen Ausbildung insgesamt. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, Ausbildung praxisnah, planbar und regional verankert zu organisieren.“
„Mit der jetzt vorgeschlagenen Variante ist ein guter Kompromiss gelungen, der die Interessen der Landrat-Gruber-Schule berücksichtigt, ohne die Ausbildungsbetriebe im westlichen Landkreis aus dem Blick zu verlieren“, betont Lippmann. „Gleichzeitig bleibt die strukturelle Herausforderung bestehen: Wir brauchen dringend eine abgestimmte Berufsschulentwicklungsplanung für ganz Südhessen. Nur so lassen sich langfristig tragfähige Lösungen schaffen um, möglichst viele Ausbildungsberufe in der Region sichern.“
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Dr. Marcel Walter
Geschäftsbereichsleiter
Bereich: Aus- und Weiterbildung