Berufliche Orientierung

Duale Ausbildung bietet mehrere Vorteile gegenüber dem Studium

Das Schuljahr geht dieser Tage zu Ende, nicht immer sind die Noten so, wie sich Eltern und Jugendliche das gewünscht hätten. Umso mehr drängt sich die Frage auf: weiter zur Schule gehen trotz mäßiger Noten und geringer Motivation – oder nicht doch lieber eine Ausbildung beginnen? Denn in den Betrieben gibt es so viele offene Stellen wie lange nicht – und ein guter Ausbildungsabschluss ermöglicht neuerdings sogar den Zugang zur Hochschule.

Pressemeldung vom 21. Juli 2022

Es gilt also nicht mehr: Wer sich einmal zwischen Studium und Ausbildung entschieden hat, ist für den Rest seines Lebens festgelegt. Sondern es ist nun auch gesetzlich verankert: Wer einen mittleren Schulabschluss besitzt und eine mindestens dreijährige Berufsausbildung mit der Note 2,5 oder besser abschließt, kann in Hessen alle Studiengänge studieren, die die Fachhochschulreife voraussetzen. Ein entsprechender Modellversuch in den vergangenen Jahren hatte positive Ergebnisse gebracht. Damit muss nun niemand mehr pauschal das Abitur anstreben, nur um später noch studieren zu können.
Für schulmüde Jugendliche ergeben sich dadurch völlig neue Perspektiven, um erfolgreich in die Arbeitswelt zu starten. „Wir sehen schon seit Jahren den Trend zum höheren Schulabschluss. Bei der Entscheidung für das Abitur oder die Fachhochschulreife wird in den meisten Fällen gar nicht mehr hinterfragt, ob das überhaupt der passende Weg für den jungen Menschen ist. Die meisten Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern, kennen gar nicht die attraktiven Alternativen zum schulischen Weg“, erklärt Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt.

Ausbildung kann zum Karriere-Booster werden

So biete der Weg über die duale Ausbildung klare Vorteile gegenüber dem fortgesetzten Schulbesuch. „Anstatt zwei oder drei weitere Jahre theoretisch zu lernen, können die jungen Menschen in der gleichen Zeit Praxisluft schnuppern, Geld verdienen und Erfolgserlebnisse im Berufsalltag sammeln. Nach dem Abschluss haben sie trotzdem noch alle Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln“, betont Lippmann. Dabei könne die duale Ausbildung sogar gezielt als Karriere-Booster dienen: „Die hessischen Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Wenn sich jemand in der Ausbildung bewährt hat, möchten Arbeitgeber diese Nachwuchstalente natürlich auch halten. Das kann über gezielte Weiterbildung bis hin zur Unterstützung beim berufsbegleitenden Studieren reichen“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Zudem könne dank der detaillierten Einblicke in die Praxis eine deutlich bessere Entscheidung zur weiteren Karriereplanung getroffen werden.
Die Chancen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, stehen für Schulabgänger so gut wie lange nicht: Auch in diesem Jahr sind noch viele Ausbildungsstellen verfügbar – sogar rund 500 mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die Sommerferien sollten daher gezielt genutzt werden, um einen Blick auf die Alternativen zum weiteren Schulbesuch zu werfen.
Eine Übersicht zu freien Stellen ist verfügbar unter www.ausbildung.darmstadt.ihk.de und www.ihk-lehrstellenboerse.de.
Neben dem beschriebenen Modell des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte gibt es noch weitere Wege. Eine Übersicht und ausführliche Informationen finden Sie hier.

Kontakt

Dr.Marcel Walter
Dr. Marcel Walter
Geschäftsbereichsleiter
Bereich: Aus- und Weiterbildung