Wie sich die IHK Darmstadt auf einen möglichen Nato-Bündnisfall vorbereitet

Die sicherheitspolitische Lage hat sich gewandelt – Deutschland würde im Ernstfall zum zentralen Aufmarsch- und Transitgebiet der Nato. Gemeinsam mit anderen Industrie- und Handelskammern will die IHK Darmstadt eine Datenbank aufbauen, die Informationen zu Gütern und Dienstleistungen liefert, mit denen die Wirtschaft die Bundeswehr im Ernstfall unterstützen könnte. Dazu befragt sie ihre Mitgliedsunternehmen.

Pressemeldung vom 10. September 2025

Die sicherheitspolitische Lage in Deutschland hat sich verändert und damit der Blick auf Zukunftsrisiken. Käme es an der Ostflanke der Nato zum Eintreten des Nato-Bündnisfalls, würde Deutschland nach Einschätzung der Bundeswehr zum zentralen Aufmarschgebiet. Deutschland wäre zentraler Transitstaat für Truppenbewegungen in Richtung Osten. Dem IHK-Bezirk Darmstadt (Südhessen) mit seinem dichten Autobahnnetz würde dabei eine wichtige Bedeutung zukommen. „Die Bundeswehr wird im Konfliktfall auf Unterstützung aus der Zivilgesellschaft beziehungsweise der Wirtschaft angewiesen sein“, ist sich Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar sicher. „Um auf diesen Fall vorbereitet zu sein, fragt die IHK Darmstadt daher aktuell ihre Mitgliedsunternehmen ab, zu welcher Unterstützung sie grundsätzlich fähig sind“, so Lippmann. Daher werden IHK-Mitgliedsunternehmen aktuell angeschrieben, mit der Bitte, einen branchenbezogenen Fragebogen auszufüllen. Mit Hilfe dieses Fragebogens wird eine Datenbank in Zusammenarbeit mit anderen IHKs aufgebaut, mit welchen Gütern und Dienstleistungen die Streitkräfte im Bedarfsfall unterstützt werden können.
Die Daten werden über eine besonders verschlüsselte Software abgefragt und gesichert. Die Angaben der Unternehmen sind natürlich freiwillig.
Martin Proba
Geschäftsbereichsleiter
Bereich: Unternehmen und Standort