Neu im IHK-Audio-Talk: Die Zukunft der Innenstädte

Autorinnen: Veronika Heibing, Hannelore Becker, 15. Juni 2021

Wenn wir an Innenstädte denken, denken wir zuallererst ans Einkaufen. Doch der Handel allein reicht in Zeiten von Amazon und Compagnon schon lange nicht mehr aus, um Besucherströme ins Zentrum zu ziehen. Und so wird die Frage nach dem zusammenhaltenden Element immer lauter. Im Rahmen unseres Audio-Talks haben wir mit zwei Expertinnen aus der Region darüber gesprochen, was unsere Innenstädte ausmacht, wie sich eine lebendige Innenstadt entwickelt und für Unternehmen attraktiv ist.

Im ersten Teil unseres Audio-Talks zur Zukunft der Innenstädte haben wir dazu mit Dr. Michèle Bernhard von der Schader-Stiftung gesprochen. Sie setzt sich mit Trends und Entwicklungen rund um urbane Räume auseinander und weiß: Die Gestaltung der Innenstädte hängt immer auch von gesellschaftlichen Triebkräften und neugierigem Ausprobieren ab. „Die Stadt ist der Spiegel der Gesellschaft. Man kann in der Stadt im Kleinsten beobachten, was die Probleme einer Gesellschaft sind und wie Lösungen aussehen können“, ist die Soziologin überzeugt. „Stadt ist auch der Motor für Transformation – hier gelingt sie zuerst und strahlt dann weiter aus.“ Wenn die Expertin eine Weltformel für attraktive Innenstädte nennen sollte, wäre es die „Stadt der kurzen Wege.“ Was sie damit meint, erfahren Sie im Podcast.

Dr. Michèle Bernhard ist Soziologin und seit 2019 als Wissenschaftliche Referentin bei der Schader-Stiftung im Projekt „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ tätig. Zuvor war sie knapp sieben Jahre Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung im Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg. Sie promovierte zum Thema Eigenlogik der Städte unter dem Aspekt der Partizipation.

Und welche Rolle spielt der Handel zukünftig für die Innenstädte? Darum geht es in der zweiten Folge zum Thema Innenstädte: Wirtschaftsexpertin Prof. Dr. Shyda Valizade-Funder von der Hochschule Darmstadt gibt ihre Einschätzung dazu, was einen erfolgreichen Händler heute ausmacht und setzt sich auch mit der Frage auseinander, wie sich Innenstädte verändern müssen, um für den Handel attraktiv zu bleiben. „Das Problem vieler Innenstädte heute ist, dass sie eine gewisse Monofunktionalität aufweisen. Das bedeutet, dass es außer dem kommerziellen Angebot sehr wenig andere Angebote oder Bezugspunkte gibt“, sagt Shyda Valizade-Funder. In vielen Innenstädten war es laut der Expertin früher so, dass es den innerstädtischen Handel vor den peripheren Ansiedlungen auf der grünen Wiese zu schützen galt. Viele Städte hätten in diesem Zuge Einzelhandelskonzepte entwickelt, die relativ schnell zu einer Art Schutzkonzept wurden und aus ihrer Sicht mit tatsächlichen Entwicklungskonzepten nur wenig zu tun hatten.

Shyda Valizade-Funder ist seit 2014 Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing an der Hochschule Darmstadt (h-da). Außerdem unterstützt sie das Institut für Internationales Handels- und Distributionsmanagements (IIHD) und ist Expertin im Handelsmarketing. Sie promovierte an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und der Columbia Business School in New York. Ihr Forschungsschwerpunkt ist im Bereich Consumer Tracking und Shopper Marketing. Sie besitzt eine über 20-jährige Managementerfahrung im Marketing und Vertrieb von Konsumgüterunternehmen unter anderem bei Unilever und Coty, aber auch in mittelständischen Unternehmen.

Den Audio-Talk der IHK Darmstadt finden Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Abonnieren Sie uns, um zukünftig keine Folge zu verpassen. Alle Folgen im Überblick finden Sie hier.