Digitalisierung und Gründung

Ergebnisse der Umfrage

Der Wirtschaftsstandort Südhessen ist für die Innovationskraft seiner Industrie bekannt. Von Digitalisierung, vernetzter Produktion (Industrie 4.0) bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz sowie Ressourcen- und Energieeffizienz reichen die Themen, die im „Netzwerk Industrie“ der Region Rhein-Main-Neckar vorangetrieben werden. Damit das so bleibt, braucht die Industrie gute Rahmenbedingungen
Wie dies die Unternehmen wahrnehmen, was sie planen und was sie hemmt, haben wir im Sommer 2021 gefragt. Die Ergebnisse unserer Befragung finden Sie hier-

Die Ergebnisse im Detail

Die Region Südhessen wird von den Befragten überwiegend als ein Innovations- und Technologiegründer-Standort wahrgenommen. 67 Prozent aller Befragten stimmen dieser Aussage voll oder voll und ganz zu und nur 7 Prozent stimmen dem nicht zu.      
Diese Wahrnehmung unter den Unternehmen stärkt das Ansehen des Standorts und ist damit von Vorteil für die Unternehmen vor Ort. Es macht den Standort für Ansiedlungen interessant und wirkt sich damit positiv auf das Ökosystem der Unternehmen aus. Es gibt günstige Bedingungen für Gründer - wie beispielsweise das Technologie- und Gründerzentrum HUB31 in Darmstadt - und viele Vernetzungsmöglichkeiten auch mit der Wissenschaft in der Region.
Die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen nutzt Unternehmens- und Branchennetzwerke, um sich auf dem neuesten Stand zu halten, gefolgt vom "Leben" einer offenen Innovationskultur und Kontakten zur regionalen Forschungslandland. Ebenso wichtig sind für die Unternehmen Beratungs- und Weiterbildungsangebote (wie sie bspw. die IHK Darmstadt anbietet). Weniger Augenmerk scheinen die Befragten auf die Fachkräftegewinnung zu legen, was damit zusammenhängen kann, dass man in der Region vergleichsweise gut aufgestellt ist.
Antwortmöglichkeiten:

  • Unternehmens- und Branchennetzwerke
  • Offene Innovationskultur
  • Kontakte zur regionalen Forschungslandschaft
  • Beratungsangebote und Weiterbildungen
  • Startups als Ideenquelle
  • Zusammenarbeiten mit Technologieführern
  • Fachkräftegewinnung
  • Forschung- und-Entwicklung (FuE)-Budget für eigene Innovationsprojekte
Eine breite Akzeptanz finden Digitalisierungsmaßnahmen bei betriebswirtschaftlichen Prozessen. Das zeigt, dass das Thema Digitalisierung nun in allen Branchen angekommen ist und auch bei den administrativen Prozessen Standard werden wird. Der relativ hohe Anteil an geplanten Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz ist notwendig, um Gefährdungen zu begegnen und Vorgaben zu erfüllen. Auch dieses Ergebnis ist erfreulich, zeigt es doch, dass der Handlungsbedarf erkannt ist. Maßnahmen im eher technologischen Umfeld bleiben Spezialitäten, wenn man branchenübergreifend blickt.
Antwortmöglichkeiten:
  • IoT & Data Analytics ( Sensorendaten)
  • Digitale Technologien ( KI, 3D-Druck)
  • Digitale Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle
  • Kundenkontakte digitalisieren (Chatbot, Social Media)
  • Homeoffice und kollaboratives Arbeiten
  • IT-Sicherheit und Datenschutz
  • BWL-Prozesse digitalisisieren (Buchhaltung, Zeiterfassung)
Im Bereich der digitalen Technologien und dem Internet der Dinge (Internet of things, kurz: IoT) bietet die IHK Darmstadt ein breites Angebotsspektrum an Informationen und Veranstaltungen.
Engpass bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sind in erster Linie die personellen Kapazitäten in den Unternehmen und teilweise auch die Kompetenzen der Mitarbeitenden. Dies verwundert nicht bei den sich schnell entwickelnden neuen (technologischen) Themen. Zweites wichtiges Hemmnis sind die oft unzureichende, nicht passgenaue digitale Infrastruktur (Glasfaser, 5G) und bürokratische Hürden. Dies hat die IHK Darmstadt in ihren Positionspapieren an die Politik bereits mehrfach aufgegriffen. Keine Probleme bereitet die Akzeptanz in der Mitarbeiterschaft oder einen passenden Unternehmenspartner zu finden.
Antwortmöglichkeiten:
  • Passende Unternehmenspartner für Forschung und Entwicklung (FuE)
  • Fehlende Akzeptanz in der Mitarbeiterschaft
  • Interne Finanzierungsmöglichkeiten
  • Passgenaue Förderung
  • Unklare Anwendungsmöglichkeiten
  • Rechtlich-bürokratische Hürden (DSGVO)
  • Digitale Infrastruktur (Glasfaser, 5G)
  • Personelle Kapazitäten (Zeit/Kompetenz)

Fazit

Die Unternehmen der Region haben erkannt, dass sie aktiv bleiben müssen, um Innovationen voranzutreiben und dass sie nützliche Kontakte zu Unternehmens- und Branchennetzwerken und zur Forschungslandschaft nutzen können. In den Fokus der Digitalisierungsmaßnahmen rücken immer mehr auch betriebswirtschaftliche Prozesse. Aber wichtig ist es nun vor allem, die Innovationshemmnisse abzubauen. Dabei unterstützt die IHK Darmstadt. Sie setzt sich bei der Politik für den Abbau bürokratischer Hemmnisse ein, macht sich für die Interessen der Unternehmen stark. Sie bietet verschiedenste Mitwirkungsmöglichkeiten in Branchennetzwerken an und erstellt passgenaue Informations- und Lehrangebote im Dialog mit ihren Mitgliedern.