SDG 5

Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen

Die Vereinten Nationen wollen im Rahmen der Agenda 2030 alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beenden. Geschlechtergleichstellung ist ein Menschenrecht. Doch noch immer werden weltweit Millionen von Frauen im alltäglichen Leben diskriminiert.
Frauen sind häufiger als Männer Opfer von Gewalt und Menschenhandel, werden bei der Gesundheitsversorgung benachteiligt, sie sind häufiger von Armut betroffen und auch der Zugang zur Bildung ist weltweit für sie schwieriger, wenn er ihnen nicht sogar ganz verwehrt wird. Nach Informationen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sind mehr als 2,7 Milliarden Frauen bei der Wahl der Erwerbsarbeit rechtlich eingeschränkt, 75 Prozent der unbezahlten Pflege- und Hausarbeit wird von Frauen erledigt und nur 14 Prozent der Landbesitzenden sind Frauen, um nur einige Benachteiligungen zu nennen.
Zwar ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland erreicht, an der tatsächlichen Umsetzung muss jedoch auch hierzulande weiter gearbeitet werden. Wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitteilt, wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt – und das nicht nur zuhause, sondern auch im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz. Laut Antidiskriminierungsstelle verdienen Frauen bei vergleichbarer Position, Berufserfahrung oder Alter durchschnittlich weniger als Männer. In Führungspositionen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war 2019 nur knapp jede dritte Führungskraft in Deutschland weiblich.

Was können Unternehmen tun?

Das Ziel 5 „Geschlechtergleichheit“ hat in erster Linie alle Formen von Gewalt gegen Frauen, Menschenhandel und andere Formen der Ausbeutung, Praktiken wie Kinder- und Zwangsheirat, allgemeinen Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit insbesondere in Entwicklungsländern im Fokus. Doch auch die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu Grundeigentum oder die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit etwa bei der Übernahme von Führungsrollen sind wichtige Faktoren, um nachhaltige Entwicklung voranzubringen.
Unternehmen können viel für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt tun. Durch Lohngerechtigkeit, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie zur Gleichbehandlung können Unternehmen die Gleichstellung von Mann und Frau aktiv fördern und auch den Anteil an weiblichen Führungskräften gezielt erhöhen.

So kann Sie die IHK unterstützen

Wir helfen Ihnen gern mit passenden Weiterbildungsmaßnahmen oder Zertifikatslehrgängen beispielsweise zum Thema Diversitätsmanagement, Teamwork oder Leadership. In unseren Arbeitskreisen und Netzwerken können sich Unternehmen zudem untereinander austauschen und wertvolle Kontakte knüpfen. Im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und des Bundesfamilienministeriums können Sie sich zu Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben austauschen.
Verantwortungsvolles Unternehmertum in der Praxis

Ob Chancengleichheit und Diversität am Arbeitsplatz, ressourcenschonende, umweltfreundliche Produktion, neue Geschäftsideen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen oder Sponsoring von Sportvereinen, Kultureinrichtungen und mehr: Unternehmerische Verantwortung hat viele Facetten. Ideen für mehr Nachhaltigkeit zum Nachlesen und Nachmachen finden Sie in dieser Artikelserie.