Kreislaufwirtschaft

Handel

Das Thema Kreislaufwirtschaft rückt auch im Handel immer weiter in den Fokus. Die Ergebnisse verschiedener Befragungen zeigen, dass die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen Produkten steigt. Nicht mehr Geiz ist geil, sondern die Qualität und Langlebigkeit von Produkten.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft geht es darum, bereits bei dem Design von Produkten anzusetzen. Hier kann die Reparaturfähigkeit genauso eine Rolle spielen, wie die Weiterverwendung einzelner Teile.

Chance für den stationären Einzelhandel

Die Neuausrichtung der Konsumenten in Richtung nachhaltiger Entwicklung ist eine Chance für neue Geschäftsmodelle. Die Kopplung des Verkaufs von Gebrauchtem, das Anbieten von Reparaturservices und von Mietmöglichkeiten kann für ganz neue Zielgruppen interessant sein. Besonders die jüngeren Zielgruppen können so vermehrt angesprochen werden.
Es kann also nur von Vorteil sein, sich frühzeitig mit dem Thema auseinander zu setzen und kreative Ideen auszuprobieren. Angefangen beim Angebot regionaler Produkten bis hin zu IT-Lösungen, die helfen können, effizienter zu wirtschaften.

Mehrwegverpackungen

Das Thema Mehrwegverpackungen ist ebenfalls ein wichtiger Bereich, der nicht zuletzt aufgrund der eingeführten Mehrwegangebotpflicht seit dem 1. Januar 2023 für viele Händlerinnen und Händler nicht mehr wegzudenken ist. Hier kann ebenfalls im Kreislauf gedacht werden. Wenn aus der wieder befüllbaren Salatschüsseln am Ende ihrer Nutzung wieder etwas Neues entsteht und nicht als Müll verbrannt wird. Ganz in diesem Sinne funktionieren so genannte Unverpacktläden, bei denen es nur lose Produkte zu kaufen gibt und die Kundschaft die Waren in Mehrwegbehältnisse abpackt.

Gute Beispiele

Es gibt deutschlandweit bereits vielfältige Beispiele, wie sich der stationäre Einzelhandel dem Thema Kreislaufwirtschaft annähern kann. In der Textilbranche nichts Neues: Second Hand. Eine Erweiterung des Konzeptes in Richtung leihen statt besitzen, ist das Geschäftsmodell von der „Kleiderei“. Hier können Kunden – ähnlich wie in einer Bücherei – Kleidung ausleihen oder bei Gefallen auch abkaufen. Ein weiteres Beispiel ist der Outdoor Ausrüstungshersteller Vaude, der ebenfalls Miet- statt Kaufmodelle anbietet. Andere nicht kommerzielle Beispiele sind die so genannten Leihläden, die vielerorts von bürgerschaftlichen Initiativen ins Leben gerufen werden.