Unternehmenslogistik nachhaltig und sicher gestalten

Durch eine kluge Kombination aus nachhaltigen und krisensicheren Logistikstrategien lassen sich Kosten senken, Abhängigkeiten reduzieren und Innovationspotenziale nutzen. Unternehmen, die jetzt handeln, sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlich stabiler und zukunftssicher.

Herausforderung/ Ziele

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen: Klimawandel, globale Lieferkettenkrisen und geopolitische Unsicherheiten setzen Unternehmen zunehmend unter Druck. Nachhaltigkeit und Resilienz sind längst kein „Nice-to-have“ mehr – sie werden von Kunden, Investoren und Regulierungsbehörden eingefordert. Gleichzeitig zeigen Krisen wie die Pandemie und geopolitische Spannungen, dass resiliente Lieferketten über den Erfolg oder das Scheitern eines Unternehmens entscheiden können.

Orientierungshilfe – ein erster Fahrplan

1. Analyse des Ist-Zustands – worauf Sie schauen sollten

  • CO₂-Fußabdruck und Umweltbilanz: Welche Emissionen entstehen entlang der Lieferkette?
  • Energie- und Ressourcenverbrauch: Welche Materialien und Energiequellen werden genutzt?
  • Lieferkettenabhängigkeiten: Wie verwundbar ist die Lieferkette bei Störungen (z. B. geopolitische Krisen, Naturkatastrophen)?
  • Transport- und Lagerstrukturen: Gibt es ineffiziente Routen, lange Wartezeiten oder hohe Lagerbestände?
  • Digitalisierungsgrad und Transparenz: Wie gut sind Prozesse überwacht und steuerbar?

2. Optimierungspotenziale identifizieren

Nachhaltige Maßnahmen - eine erste Auswahl

  • Transport und Flotte:
    • Einführung emissionsarmer Fahrzeuge (Elektro, Wasserstoff, Biokraftstoffe).
    • Verlagerung von Transporten auf umweltfreundliche Verkehrsmittel (Schiene, Wasserwege).
    • Nutzung digitaler Tools für Routenoptimierung, um Leerfahrten zu minimieren.
  • Verpackung und Materialfluss:
    • Verwendung recycelbarer oder biologisch abbaubarer Verpackungen.
    • Einführung von Mehrwegsystemen und Verpackungsreduzierung.
    • Nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen und Materialien.
  • Lager und Logistikzentren:
    • Bau oder Umrüstung energieeffizienter Lagerhäuser (LED, Solar, Wärmerückgewinnung).
    • Automatisierung mit smarten Lagersystemen zur Reduzierung von Platz- und Energieverbrauch.
    • Implementierung von Kreislaufwirtschaftskonzepten.
  • Lieferanten- und Partnerstrategie:
    • Auswahl nachhaltiger Lieferanten mit Umweltzertifikaten.
    • Förderung lokaler Lieferanten zur Verkürzung der Transportwege.
    • Gemeinsame Nachhaltigkeitsinitiativen mit Partnern starten.

Resilienzsteigernde Maßnahmen

  • Diversifizierung der Lieferkette:
    • Aufbau alternativer Lieferanten, um Abhängigkeiten zu reduzieren.
    • Entwicklung von Notfallplänen für Engpässe (z. B. alternative Rohstoffquellen).
  • Digitale Überwachung und KI-gesteuerte Prognosen:
    • Echtzeit-Tracking zur besseren Überwachung von Lieferketten.
    • KI-gestützte Prognosen für Nachfrage- und Bestandsmanagement.
  • Flexible Lagerhaltung und Logistiknetzwerke:
    • Aufbau von dezentralen oder Multi-Standort-Lagern zur Risikostreuung, Aufbau von Pufferlagern.
    • Nutzung von Shared Warehousing mit Partnern.
    • Kombination von Just-in-Time- mit Just-in-Case-Strategien für Krisenzeiten.
  • Energieunabhängigkeit und Krisenvorsorge:
    • Eigene erneuerbare Energiequellen (Solar, Wind) für Lager & Transport.
    • Strategische Energiereserven für Notfälle.
    • Entwicklung eines Business-Continuity-Plans für Lieferkettenkrisen.

3. Umsetzung der Maßnahmen

  • Pilotprojekte starten: Kleine Testläufe für nachhaltige und resiliente Lösungen.
  • Interne Prozesse optimieren: Schulung der Mitarbeiter, Umstellung der Systeme.
  • Partner und Lieferanten einbinden: Zusammenarbeit für nachhaltige & widerstandsfähige Lieferketten.

Beratung

  • Catrin Geier, Transport und Logistik
  • Axel Scheer, Außenwirtschaft
  • Daniel Bauer, Finanzierungsfragen und Sustainable Finance
  • Branchenberater der IHK

Netzwerke/ Austausch

Veranstaltungen/ Seminare

Seminar und Lehrgänge der IHK Darmstadt rund um
Als Kammer bieten wir zusätzlich Veranstaltungen zu den Themenbereichen Gütertransport, Fuhrparkmanagement, Gefahrgut sowie zu Beschaffung, Materialwirtschaft und Einkauf an.