Mobilität fördert Teilhabe

Ines Petzold, Inklusionsberaterin der IHK Chemnitz, setzt sich seit Jahren für die Zusammenarbeit unterschiedlicher Netzwerke ein, möchte Synergien schaffen und eine Verzahnung verschiedener Akteure erzielen – immer vor dem Hintergrund, für Menschen mit Handicap die Teilhabe am Arbeitsleben und somit in der Gesellschaft zu forcieren.
Welch große Rolle Mobilität für Menschen mit Behinderung spielt, weiß sie nur zu genau, denn sie berät und begleitet Firmen, die Interesse an der Einstellung von Menschen mit Handicap haben. Mit der Werkstatt für behinderte Menschen der Lebenshilfe Mittweida e.V. arbeitet sie schon lange zusammen und unterstützt bei der Umsetzung des Projektes PRAXISBAUSTEIN im Berufsbildungsbereich.
Ein weiterer Bereich der Lebenshilfe Mittweida e.V. sind die Ambulanten Dienste. Diese helfen Menschen mit Handicap bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Zum weiteren Ausbau der Möglichkeiten sollte daher für die Ambulanten Dienste ein größeres Fahrzeug, dass auch noch behindertengerecht ist, angeschafft werden.
 
Finanzielle Unterstützung gab es dabei von der Aktion Mensch. Neben der Anschaffung des Fahrzeuges wurde auch ein entsprechender Umbau bezuschusst. Bereits vor der Anschaffung des Fahrzeuges hat sich Thomas Trommer, Geschäftsführer der Lebenshilfe Mittweida e.V., mit Matthias Schuster von der Reha-Automobiltechnik GmbH in Zschorlau in Verbindung gesetzt.
 
Wichtig war Thomas Trommer, ein regionales Unternehmen für den Umbau zu gewinnen. Auf die Reha-Automobiltechnik GmbH ist er durch Mund-zu-Mund-Propaganda aufmerksam geworden. Wie sich herausstellte, war er hier an ein kompetentes, engagiertes, an Lösungen und Menschen interessiertes Unternehmen geraten.
Für Geschäftsführer Matthias Schuster, der seit nunmehr über 30 Jahren das Unternehmen im Erzgebirge führt, ist es eine Herzensangelegenheit, dass Menschen mit Behinderung als Selbst- oder Mitfahrer mobil bleiben. Je nach Auftrag kann solch ein Umbau zwischen 800 und 90.000 Euro kosten.
 
Schon bei der Bestellung des Fahrzeuges flossen wertvolle Hinweise der Reha-Automobiltechnik GmbH mit ein. Vom telefonischen Erstkontakt über weitere Absprachen bis hin zur termingerechten Auslieferung verlief alles reibungslos.
„Herr Schuster ist ein empathischer Mensch, dem die Belange seiner Kunden wirklich wichtig sind, der nach Individuallösungen sucht und sein Handwerk versteht“,
so fasst Thomas Trommer die Kooperation zusammen. Allerdings wäre dieser Fahrzeugumbau ohne die Unterstützung der Aktion Mensch nicht möglich gewesen.
Anfang Juni war es dann endlich so weit: Im Beisein von Ines Petzold nahm Thomas Trommer das von der Reha-Automobiltechnik GmbH für die Ambulanten Dienste der Lebenshilfe Mittweida e.V. behindertengerecht umgebaute Fahrzeug entgegen. Darin finden bis zu 9 Personen Platz. Außerdem ist es möglich, Rollstuhlfahrer mitzunehmen.
„Inklusion beginnt im Alltag. Nur wenn Akteure unterschiedlicher Bereiche kooperieren, ist es möglich, dass Menschen mit einer Behinderung aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das hier ist ein gelungenes Beispiel dafür.“
weiß Ines Petzold aus ihrem Arbeitsalltag.