"Wir haben’s geschafft!"
Im Februar 2022 stand in den Mittweidaer Werkstätten der Lebenshilfe Mittweida e.V. wieder eine Woche ganz im Zeichen der Leistungsfeststellung.
Im Beisein von Frau Ines Petzold, der Inklusionsberaterin der IHK Chemnitz, haben vier junge Menschen mit Behinderung in den Praxisfeldern Küche / Service und Wäscherei ihr Wissen und Können in Theorie und Praxis erfolgreich unter Beweis gestellt.
Wie sich die vier Absolventen fühlen und was für sie die Leistungsfeststellung bedeutet, haben Sie uns erzählt:
Emely:
“Ich glaube, ich bin manchmal etwas anders als die meisten Leute. Es gibt Dinge, die fallen mir schwerer als anderen Menschen. Ich habe mich für die Küchengruppe entschieden, da ich gern kalte Speisen zubereite und ein tolles Team um mich habe.Vor der Leistungsfeststellung war ich mächtig aufgeregt und fand sie auch anstrengend. Aber ich habe es geschafft und bin sehr glücklich darüber. Meine Eltern haben mir stolz gratuliert und wir haben mit Eierlikör angestoßen.“
Steve:
“Ich habe die Förderschule besucht und bin danach in den Berufsbildungsbereich der Werkstatt gegangen. Zunächst habe ich zwischen den Bereichen Küche und Wäscherei geschwankt, habe mich dann aber doch für die Küche entschieden. Ich interessiere mich für das Kochen. Inzwischen kann ich einfache warme Speisen selbständig zubereiten und übernehme auch zu Hause manchmal das Kochen.Vor der Leistungsfeststellung war ich sehr aufgeregt, da ich das erste Mal in meinem Leben eine Art Prüfung hatte. Ich bin happy, dass ich bestanden haben. Meine ganze Familie hat mit mir angestoßen und mich gefeiert.”
Marcel:
“In meinem Leben ist bisher nicht immer alles ganz einfach gewesen. Eine schwere chronische Krankheit hat dazu geführt, dass ich große Probleme habe, mich zu konzentrieren und mir Dinge zu merken. Die abwechslungsreiche Arbeit in der Wäscherei hat mir von Anfang an besonders gut gefallen.Nun habe ich an der Leistungsfeststellung teilgenommen und fand es ziemlich cool, anderen zu zeigen, was in mir steckt. Ich war unglaublich aufgeregt. Doch zum ersten Mal in meinem Leben habe ich beruflich etwas geschafft, auf das ich stolz bin und was mich zufrieden macht. “
Nils:
“Meine rechte Körperhälfte ist ein bisschen schwer zu kontrollieren. Trotzdem wollte ich unbedingt in die Wäscherei, da die Arbeit hier abwechslungsreich ist.Vor der Leistungsfeststellung war ich sehr aufgeregt und hatte auch ein paar Zweifel, ob ich es schaffe. Aber meine Eltern haben immer an mich geglaubt und mir das zugetraut. Nun bin ich glücklich, dass ich bestanden habe und habe das Gefühl, angekommen zu sein.”
Die Mittweidaer Werkstätten der Lebenshilfe e. V. und die IHK Chemnitz gratulieren den Absolventen auf das Herzlichste.