Zwickau will Strukturwandel gestalten
„Wir brauchen Tempo!“, lautet die Botschaft regionaler Akteure zur Zukunft des Automobilstandortes Zwickau. Mit einer schnellen Eingreiftruppe wollen Landkreis, Stadtverwaltung, Sparkasse, Netzwerk Automobilzulieferer AMZ und IHK Chemnitz Regionalkammer Zwickau den Strukturwandel aktiv gestalten.
Handlungsschwerpunkte stellte die „Task Force“ am 21. Juli im Landratsamt Zwickau vor. Dazu zählen beispielsweise:
- Erweiterung der Ansprache in Automobil- und Nichtautomobilbereichen sowie Aufbau einer kooperativen Wertschöpfungskette: „OEM’s suchen aktuell nach Zulieferern für kleinere Volumen und Prototypenbau – dazu sind wir im Gespräch“, berichtete Dr. Frank Löschmann, SisTeam GmbH Radebeul.
- Aufbau einer „Modellregion“: „Politik kann mit steuerlichen Anreizen bzw. beschleunigten Genehmigungsverfahren unterstützen“, so Zwickaus Landrat Carsten Michaelis.
- Nutzung vorhandener sowie Aufbau neuer Produktkompetenzen (Robotik, 6G-Kommunikation) über den Automobilbau hinaus: „Das regionale Öko-System mit Automobil- und Maschinenbau funktioniert auch im Bereich Verteidigung“, informierte Ronald Gerschewski, IndiKar Individual Karosseriebau GmbH Wilkau-Haßlau.
- Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle (Retrofit, Re-Use, Recycling) und Aufbau eines regionalen Daten- und Infrastrukturkorridors.
Jens Hertwig, Präsident der IHK Chemnitz Regionalkammer Zwickau, unterstreicht:
„Serverparks, Cloudarchitektur, Hochleistungsdatenverbindungen und internationale Vernetzung bilden Basis für Hightech und neue Branchen.“
Längerfristig wirkende Maßnahmen und Ideen sollen in den Masterplan für Südwestsachsen einfließen. Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt wünscht sich aktives Mittun jedes einzelnen. Heißt: „Die Menschen mitnehmen, Unternehmen fit machen, Infrastruktur vorbereiten.“