"Kleinodd" füllt Waldenburger Marktlücke
„Haben Sie heute geöffnet?“ – Seitdem es Susann Hoffmann mit ihrem Café und Buchhandel „Kleinodd“ in die Endrunde für den Sächsischen Gründerinnenpreis 2025 schaffte, stecken noch viel mehr neugierige Besucher die Nase zur Tür herein.
Zwei Jahre nach Inbetriebnahme läuft das Geschäft im historischen Eckhaus am Waldenburger Markt nach Einschätzung der Firmenchefin sehr gut. Nach vielen Stationen fern der Heimat fühlt sie sich angekommen und glücklich.
In Passau hat Susann Hoffmann Fremdsprachen und Wirtschaft studiert, in Spanien und Tschechien gearbeitet, in Berlin Familie gegründet. Erste positive Erfahrungen zur Unternehmensgründung sammelte die heute 34-Jährige beim Aufbau eines Bio-Ladens in Pankow – welche Schritte notwendig sind, welche Herausforderungen die Arbeit mit sich bringt. Bei dieser noch ehrenamtlichen Aufgabe sei sie auf den Geschmack gekommen:
Susann Hoffmann in ihrem gemütlichen Buchhandel und Café „Kleinodd“.
„Wer losgeht und beharrlich bleibt, kann erfolgreich sein.“
Wenngleich eine Umstellung – seit ihrer Rückkehr nach Waldenburg genießt Susann Hoffmann mit Ehemann und zwei Kindern Natur, Geschichte und Kleinstadtleben im Muldental. Mit im Gepäck: die Idee fürs eigene Business. Bei Planung und Umsetzung halfen maßgeblich ihre Angehörigen, die IHK-Gründungsberatung und eine Förderung für „Existenzgründungen von Frauen im ländlichen Raum". Die Geschäftsfrau mutmaßt:
„Ohne die Unterstützung wäre das Konzept nicht aufgegangen“,
Das Konzept geht auf: neben Kaffee und hausgebackenen Torten sowie Kuchen gibt es vielfältige Lektüre. Die Stadtverwaltung und Schulen ordern Präsente bzw. Lehrmaterial. Die hohe Nachfrage nach ihren Sprachkursen (u.a. Englisch und Italienisch) kann Susann Hoffmann fast nicht mehr allein bedienen.
„Über die Jahre finden sich Gemeinschaften, die übers Lernen hinaus gern zusammenkommen“,
meint die Unternehmerin.
Fünf Mitstreiterinnen helfen Susann Hoffmann stundenweise. In ihrem Kopf ist noch Platz für Wünsche und Ideen: „Wenn ländliche Regionen weniger als Kosten-, denn als Wirtschaftsfaktor gelten – mit Investitionen in Kultur und Infrastruktur – bleiben sie für junge Menschen attraktiv.“ Gern mischt sie mit:
„Pläne für ein Literaturfestival mit deutschlandweit bekannten Autoren habe ich schon…“