PM 27 | 03.05.2024

IHKn schließen Kooperationsvereinbarung mit tschechischen Kammern

Die Zusammenarbeit zwischen den IHKs in Chemnitz, Bayreuth, Regensburg, der Wirt­schaftskammer Karlsbad sowie der Deutsch-Tschechischen IHK in Prag sollen auf ein neues Level gehoben werden – das ist erklärtes Ziel aller Beteiligten.
Die Ratifizierung einer Kooperationsvereinbarung erfolgt 20 Jahre nach der EU-Osterweiterung am 3. Mai 2004 in Bad Elster.
Gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern in Bayreuth, Regensburg, Karlsbad und der Deutsch-Tschechischen IHK geht die IHK Chemnitz eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel ein, den gemeinsamen Wirtschaftsraum zu stärken. Die Unterzeichnung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Regionen im sächsisch-bayerisch-tschechischen Grenzraum dar. Die IHK Chemnitz unterhält seit mehreren Jahren partnerschaftliche Beziehungen mit der Wirtschaftskammer in Karlsbad. Auch zwischen den anderen Partnern gibt es seit vielen Jahren enge Kooperationen.
„Längst hat sich die EU-Osterweiterung vom 1. Mai 2004 zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung wollen wir die gemeinsame Zusammen­arbeit zwischen allen Partnern auf ein neues Level heben.“,
betont Christoph Neuberg, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sind Sachsen, Nordostbayern und Böhmen immer weiter zusammengewachsen, nicht zuletzt dank der intensiven grenzüberschreitenden Wirtschafts­verflechtungen.
 
Nachbarn sind herausragende Handelspartner geworden
„Längst ist Tschechien einer der wichtigsten Handelspartner geworden",
macht Christoph Neu­berg deutlich.
Tschechien steht bei den sächsischen Exporten mit Waren und Dienstleistungen im Wert von 3,5 Mrd. EUR auf Rang 3, bei den Importen mit 4,3 Mrd. EUR auf Rang 1. Blick nach Tschechien: Für die Tschechische Republik ist Deutschland sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten wichtigster Handelspartner.

Gemeinsam vielfältigen Herausforderungen begegnen
Alle Teilregionen stehen vor den gleichen Herausforderungen, von den Kriegen in der Ukraine und im Gaza-Streifen über eine bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung, dem Fachkräftemangel bis hin zur ausufernden EU-Bürokratie.
Christoph Neuberg:
„Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, diesen gemeinsamen Herausforderungen zu begegnen und dabei die regionalen Wirtschaftspotenziale auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze effizienter zu nutzen, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum widerstandsfähiger zu gestalten.“
Der Fokus liegt dabei auf der Etablierung eines grenzüberschreitenden Innovations- und Wirtschaftsraumes, der trotz der Grenzlage weniger anfällig für disruptive Ereignisse wie Grenzschließungen oder Lieferkettenengpässe ist.
Die Partner streben in der neuen Kooperationsvereinbarung eine intensivere Vernetzung von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Lieferketten an, um eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu fördern. Die Verbesserung der grenzüberschreitenden Kommunikation und des Informationsaustausches, die stärkere Verflechtung von Unternehmen und Lieferbeziehungen sowie eine durchlässigere Grenzgestaltung sind zentrale Ziele dieser Kooperation. Zudem sollen Projekte im Bereich Bädertourismus, Energie und Infrastruktur vorangebracht und begleitet werden.
 
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen profitieren
„Die unterzeichnenden Partner – die Wirtschaftskammer Karlsbad, die IHK Chemnitz, die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer und die IHK für Oberfranken Bayreuth – sind sich einig: Die vertiefte Zusammenarbeit wird insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen“,
macht Christoph Neuberg deutlich.
Die Kooperation ermöglicht einen noch stärkeren Austausch von Erfahrungen und Knowhow sowie die Bildung von Netzwerken zwischen den Mitgliedsunternehmen der Kammern.