Bündnis fordert Erhalt der Lufthansa-Flüge ab Leipzig/Halle und Dresden

Politik muss Kostenbelastung an deutschen Flughäfen schnell reduzieren

In einem gemeinsamen Schreiben haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Lufthansa AG, Carsten Spohr, gewandt. Anlass sind Überlegungen der Lufthansa, das Flugangebot an einzelnen deutschen Flughäfen – darunter Dresden und Leipzig/Halle – aufgrund fehlender Rentabilität einzuschränken.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner machen deutlich, dass die Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle unverzichtbare Knotenpunkte für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Sachsens sind. Besonders die Messe- und Kongressstandorte Leipzig und Dresden sowie die dynamisch wachsende Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie wären von Flugstreichungen massiv betroffen.
Schon jetzt stellen Flughäfen im europäischen Ausland, wie beispielsweise der Václav-Havel-Flughafen Prag, eine ernstzunehmende Konkurrenz für die ostdeutschen Flughäfen dar, nicht zuletzt deshalb, weil die Flughafengebühren aufgrund günstiger staatlicher Rahmenbedingungen weit unter denen der sächsischen Flughäfen liegen. Eine weitere Reduzierung des Angebots in Leipzig/ Halle und Dresden würde die Anziehungskraft des Wirtschaftsstandortes Sachsen für Investoren, Unternehmen und Fachkräfte empfindlich schwächen.
Max Jankowsky, Präsident der IHK Chemnitz und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen IHKs, erklärte, Sachsen stehe mit seinen Hightech-Industrien, seinem starken Mittelstand und seiner exzellenten Forschungslandschaft im globalen Wettbewerb. Ein gutes Angebot an Flugverbindungen und die Anbindung an wichtige Drehkreuze seien dafür eine Grundvoraussetzung. Jede Kürzung im Flugplan sei ein Rückschlag. Das Bündnis fordere die Lufthansa auf, bestehende Verbindungen mindestens zu erhalten – und die Politik, ihre Zusagen umzusetzen: Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Senkung luftverkehrsspezifischer Steuern, Gebühren und Abgaben sowie die Rücknahme der Erhöhung der Luftverkehrsteuer seien überfällig. Nur so ließen sich faire Wettbewerbsbedingungen schaffen, die die Wirtschaftlichkeit von Airlines sicherten.

Stellenstreichungen der Lufthansa an sächsischen Flughäfen sind Alarmsignal

Eine Schwächung der Flughäfen Leipzig/ Halle und Dresden ist die geplante Kündigung des gesamten Bodenpersonals der Lufthansa-Töchter Airport Services Leipzig GmbH (ASL) und Airport Services Dresden GmbH (ASD) zum Jahresende 2025. Nach Jahren rückläufiger Flugverbindungen, steigender Kosten und verschlechterter Rahmenbedingungen verlieren die Airports damit nicht nur erfahrene Fachkräfte, sondern auch Substanz für einen serviceorientierten Flugbetrieb.
„Die Kündigung des Lufthansa-Bodenpersonals muss ein Alarmsignal für die Politik sein. Es müssen jetzt die richtigen Schritte gegangen werden, dass Leipzig/Halle und Dresden als Flugstandorte wettbewerbsfähig bleiben. In erster Linie gehört dazu die schnelle Senkung der Steuern und Abgaben für den Flugverkehr“
sagt Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig.

Perspektive: Ausbau statt Abbau

Das Bündnis betont, dass das bestehende Angebot an Flugverbindungen ab Dresden und Leipzig/Halle mindestens erhalten und perspektivisch ausgebaut werden muss. Gleichzeitig fordern die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner von der Bundespolitik, die Wettbewerbsbedingungen für deutsche Airlines zu verbessern, um die internationale Erreichbarkeit Sachsens langfristig zu sichern.

Unterzeichnet wurde das Schreiben von:
  • Dirk Panter, Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz
  • Max Jankowsky, Präsident der IHK Chemnitz
  • Dr. Andreas Sperl, Präsident der IHK Dresden
  • Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig
  • Dr. Jörg Brückner, Präsident der Vereinigung der sächsischen Wirtschaft e. V.
  • Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Silicon Saxony e. V.
  • Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Rektorin der Technischen Universität Dresden
  • Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig und Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz