IHK Chemnitz zur Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und Europa

Die USA und die EU haben sich nach langen Verhandlungen auf einen Kompromiss im Zollstreit geeinigt. Für die meisten Importe gilt nun ein einheitlicher Zollsatz von 15%, statt der ursprünglich geplanten 30%-Zölle durch die USA. Im Gegenzug verpflichtet sich die EU zu umfangreichen Investitionen und erhöhten Energieimporten aus den Vereinigten Staaten.
Dazu äußert sich Christoph Neuberg, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz, wie folgt:
„Wir haben endlich einen Deal im Handelsstreit zwischen den USA und der EU. Eine weitere Eskalation wurde verhindert. Der Kompromiss im Zollstreit bringt zwar erstmal Stabilität und Planungssicherheit, verschärft aber dennoch den Druck auf sächsische Unternehmen. Denn insbesondere die im Kammerbezirk Chemnitz starken Wirtschaftszweige Maschinenbau und Automobil müssen mit Zöllen in Höhe von 15 Prozent bei Exporten in die USA leben. Insofern ist es ein schmerzhafter Kompromiss für die regionale Wirtschaft.
Die IHK Chemnitz betont regelmäßig die Bedeutung offener Märkte und möglichst niedriger Handelshemmnisse für die sächsische Wirtschaft. Folglich müssen wir weiter daran arbeiten, Handelsbarrieren abzubauen und neue Freihandelszonen zu schaffen.
Der Handelsstreit rückt aber auch die Chancen innerhalb der Europäischen Union in den Fokus. Hier müssen wir ebenfalls Handelsbarrieren abbauen, um mit unseren Partnern noch mehr in den Austausch zu kommen. Gelegenheit für konkrete Geschäftskontakte bieten der Deutsch-Französische Wirtschaftskongress sowie das Europatreffen im Rahmen der European Business Week vom 3. bis 5. September in Chemnitz. Dort berichten u.a. Vertreter von Auslandshandelskammern über neue Zielmärkte, Potenziale und die erfolgreiche Expansion ins europäische Ausland.“

Hintergrund
Im Jahr 2024 wurden sächsische Waren im Wert von 5 Mrd. Euro in die USA exportiert. Mit fast 10 Prozent der sächsischen Exporte nehmen die Vereinigten Staaten damit hinter China (11,8 %) den zweiten Platz im Warenhandel ein. Mit Abstand wichtigste Exportregion mit rund 60 Prozent der Umsätze bleibt allerdings Europa.