Mosambik: IHK Chemnitz präsentiert exklusive Marktstudie und fördert Markteinstieg

Die IHK Chemnitz hat exklusiv für ihre Mitglieder eine Marktstudie zu Mosambik erstellen lassen. Ziel: Sächsische Firmen beim Einstieg in einen aufstrebenden Markt zu unterstützen. Durch eine Kammerpartnerschaft mit der Chamber of Mines of Mozambique unterhält die IHK Chemnitz enge Kontakte in den Rohstoffsektor von Mosambik.
Studienpräsentation am 26. Juni
Mosambik-Experte Peter Wolf stellt die Ergebnisse am 26. Juni um 13 Uhr, im Kammersaal der IHK Chemnitz vor – gemeinsam mit Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik. Ende August folgt eine Unternehmerreise nach Maputo.
Zwei zentrale Trends
Die Studie zeigt zwei besonders relevante Entwicklungen: Der Ausbau von Handelswegen und Infrastruktur erfordert neue Logistikansätze – insbesondere digitale Plattformen für Transportvergabe, Sendungsverfolgung und Lagerkoordination. Sächsische IT- und Logistikunternehmen können hier mit skalierbaren Lösungen punkten.
Zudem sind Mini-Grids stark gefragt – oft finanziert durch internationale Entwicklungsprogramme. Beispiel: In der Provinz Nampula sollen 30–60 Mini-Grids mit drei MW Gesamtleistung rund 7.000 Haushalte versorgen. Dafür stehen 23,8 Mio. Euro über das Viability Gap Funding GET FiT-Programm bereit.
Markteintritt mit Strategie
„Mosambik ist ein Markt, der künftig prosperieren kann. Aber noch gibt es Stolpersteine“,
sagt Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik an der IHK Chemnitz.
„Direktes Investment wird daher die Ausnahme bleiben. Wir empfehlen unseren Unternehmern den Markteinstieg über Consultingleistungen, Handel und die Teilnahme an Projekten nach Ausschreibung.“
Boom im Bergbau
Seit 2011 wächst der Sektor rasant. Der Anteil am BIP hat sich in zehn Jahren vervierfacht und liegt jetzt bei einem Anteil von 10,2% im Bruttoinlandsprodukt. Für 2025 wird ein Wachstum des Sektors Bergbau/Energie von 9,2% erwartet. In Mosambik lagern zahlreiche für die Energiewende benötigte Mineralien, seltene Erden und chemische Elemente wie Graphit und Titan.
Durch kapitalintensive und langwierige Vorlaufzeiten (erst Erkundungslizenzen, dann bei erfolgreicher Erkundung Explorationslizenzen für mineralische Rohstoffe) kann die Branche erst heute deutlich wachsen und wird voraussichtlich ab Beginn der 2030er Jahre signifikant steigen. Mosambik könnte langfristig zum viertgrößten Erdgasexporteur der Welt aufsteigen – seine Reserven werden mit denen von Katar verglichen.
Großprojekte & Chancen für Sachsen
Europäische Konzerne wie ExxonMobil, ENI und Kenmare Resources planen Investitionen von knapp 50 Milliarden US-Dollar, die allerdings durch die politische Instabilität im Norden mehrfach ins Stocken gerieten. Auch beim Moamba-Major-Staudamm (finanziert durch die brasilianische BNDES) bieten sich Chancen für sächsische Firmen – etwa bei Beratung, Ausbildung und Technik.
Netzwerke & Förderung
Über deutsche Förderprogramme werden sowohl detaillierte Analysen von Nischenmärkten als auch Beratungsleistungen von Consultingunternehmen finanziert. Die Chamber of Mines Mozambique bietet Kontakte und lokale Partnerschaften speziell im Bergbausektor. Der Präsident der Kammer, Geert Klok, steht am 26. Juni in Chemnitz während der Konferenz Business trifft Afrika für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Anmeldung zur Konferenz inkl. Studienvorstellung:
Infos zur Unternehmerreise nach Mosambik:
Die Studie basiert auf der Auswertung von aktuellen, öffentlich verfügbaren Quellen u.a. der Weltbank, des Statistischen Bundesamtes, der Germany Trade & Invest, der AHK Südliches Afrika sowie auf vor Ort geführten Experteninterviews.