IHK startet Petition für schnellen Bahnausbau zwischen Chemnitz & Leipzig

Wirtschaftsstandort droht weiter abgehängt zu werden

Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) hat eine Petition zum dringend benötigten Ausbau und zur Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig gestartet. Ziel ist es, den Druck auf die politischen Entscheidungsträger im Sächsischen Landtag zu erhöhen, die Finanzierungslücke zu schließen und das Projekt zügig umzusetzen.
Ursprünglich sollte die Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig lediglich elektrifiziert werden. Die IHK, der Freistaat Sachsen, die Stadt Chemnitz, der Verkehrsverbund Mittelsachsen, die Bahninitiative Chemnitz und viele weitere Partner setzten sich darüber hinaus ein, die Strecke auch auszubauen. Vor zwei Jahren dann der langersehnte Kompromiss. Der Freistaat Sachsen trägt die Planungskosten und die Strecke wird bis voraussichtlich zum Jahr 2032 elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut, bis auf zwei Teilstücke von 2,6 Kilometern. Doch aufgrund gestiegener Kosten und eines angespannten Haushalts droht das Projekt erneut ins Stocken zu geraten. Nach aktuellem Stand ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen.
Damit die Strecke weiter ausgebaut werden kann und dies auch zügig geschieht, ist es essenziell, dass der Landtag ausreichende Mittel dafür freigibt. Dafür setzt sich die IHK Chemnitz nun auch mit einer Petition ein.

IHK fordert klare Priorisierung – Chemnitz braucht endlich Anschluss

Chemnitz hat im Vergleich mit allen deutschen Großstädten die schlechteste Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Dies wirkt sich zunehmend negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region aus. Zahlreiche Unternehmen klagen über erschwerte Bedingungen bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Der fehlende Bahnanschluss macht den Standort für Investoren unattraktiver – insbesondere für Unternehmen mit hohem Logistikbedarf. Der Güterverkehr ist unter diesen Aspekten so gut wie unmöglich, weswegen größere Firmen Abstand von Chemnitz nehmen.
„Die tägliche Realität für Pendler ist geprägt von unzuverlässigen Verbindungen, veralteter Zugtechnik und umweltschädlichem Dieselbetrieb“, sagt Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Chemnitz. „Die Folgen sind lange Reisezeiten, wachsender Individualverkehr und ein faktisch ausgeschlossener Gütertransport auf der Schiene. Dies müssen wir durch einen zügigen Ausbau lösen.“

Petition soll Entscheidern Nachdruck verleihen

Die IHK Chemnitz ruft Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie wirtschaftliche Institutionen dazu auf, die Petition zu unterzeichnen und damit ein klares Signal an die Politik zu senden. Nur mit einem zukunftsfähigen Bahnanschluss kann der Standort Chemnitz im nationalen Wettbewerb bestehen und seine wirtschaftliche Dynamik entfalten.
Die Petition benötigt 12.000 Unterstützer, bisher sind derzeit rund 6.000 Unterschriften (Stand: 26.06.2025) online gegangen.