PM 32 | 12.05.2025
Wirtschaftliche Interessenvertretung mit Wirkung
Wie messbar ist der Einsatz für wirtschaftspolitische Anliegen? Ein Blick auf das erste Quartal 2025 zeigt: Wenn strategisch vorgegangen wird, kann politische Interessenvertretung konkrete Ergebnisse erzielen. Im Fokus standen intensive Gespräche mit dem Freistaat Sachsen anlässlich der Koalitionsverhandlungen. Grundlage war ein 15-Punkte-Plan, den die Vollversammlung der IHK zu Jahresbeginn verabschiedet hat. Inzwischen sind zentrale Forderungen, wie der Masterplan Südwestsachsen oder der Ausbau des Wasserstoffkernnetzes, im Entwurf des Koalitionsvertrags verankert. Der neue, seitens der Regierungskoalition vorgeschlagene Konsultationsmechanismus bietet der Wirtschaft zusätzliche Perspektiven für Dialog und Mitgestaltung.
Auch auf Bundesebene tragen die Industrie- und Handelskammern wirtschaftliche Impulse in die Politik: 79 IHKs stehen hinter dem 100-Tage-Programm des DIHK. Im Zentrum stehen unternehmerische Kernanliegen wie wettbewerbsfähige Energiepreise, Bürokratieabbau, steuerliche Anreize, digitale Infrastruktur sowie eine zielgerichtete Fachkräftesicherung.
Im Rahmen der Tagung der Vollversammlung wurde zudem die kommunale Verpackungssteuer kontrovers diskutiert. Dabei wurde deutlich: Das Anliegen einer Müllvermeidung wird auch in der Wirtschaft verstanden. Dafür sollen jedoch flächenübergreifende Systeme oder Mehrwegkonzepte Anwendung finden – bürokratielastige, kommunale Einzelregelungen hingegen stoßen auf Vorbehalte.
Die Mitglieder der Vollversammlung sind das Sprachrohr der Wirtschaft und wichtige Multiplikatoren. Dazu gehört auch, Botschafter der bundesweiten Ausbildungskampagne #könnenlernen zu sein. Die IHK-Mitgliedsunternehmen sind aufgerufen, Teil der Kampagne zu werden und kostenlose Werbematerialien zu nutzen – digital und vor Ort. Ziel ist es, die duale Ausbildung stärker in den Fokus zu rücken, jungen Menschen berufliche Perspektiven aufzuzeigen und dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen.
Hauptgeschäftsführer Christoph Neuberg gab einen Ausblick auf die IHK-Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Geplant sind eine regionale Unternehmerkampagne mit aufmerksamkeitsstarken Motiven sowie der European Summer Summit als internationales Netzwerkevent. Die Aktivitäten sollen die Sichtbarkeit der regionalen Wirtschaft stärken und die besondere Rolle des Standorts im Kulturhauptstadtjahr betonen. Denn wirtschaftliches Engagement hat viele Facetten – und nachhaltige Wirkung.