PM 28 | 17.04.2025

35 Jahre Industrie- und Handelskammer Chemnitz

Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz feiert am 21. April 2025 ihr 35-jähriges Bestehen. Seit ihrer Wiedergründung engagierten sich tausende Unternehmer im Kammerehrenamt und nahmen so maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung des südwestsächsischen Wirtschaftsraumes nach 1990.
Kurz nach der politischen Wende und dem Ende der DDR trafen sich am 25. Januar 1990 zwanzig Gewerbetreibende in Chemnitz mit der Vision, eine institutionalisierte Selbstverwaltung der privaten gewerblichen Wirtschaft für die Region zu initiieren. Die gesetzliche Grundlage hierfür bildete die „Verordnung über die Neugründung der Industrie- und Handelskammern“ vom 1. März 1990. Die offizielle Gründung der „Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Erzgebirge/Vogtland“ erfolgte am 21. April 1990 im Rahmen ihrer ersten konstituierenden Vollversammlung. Nach der Bildung der Regionalkammern in Chemnitz, Plauen und Zwickau wurde die Kammer in „IHK Südwestsachsen Chemnitz Plauen Zwickau“ umbenannt. Seit dem 1. März 2010 trägt sie ihren heutigen Namen: „IHK Chemnitz“.
Das heutige Kammergebiet umfasst die Stadt Chemnitz, den Landkreis Mittelsachsen, den Erzgebirgskreis, den Vogtlandkreis und den Landkreis Zwickau. Mit über 70.000 wahlberechtigten Mitgliedern ist die IHK Chemnitz die starke Stimme der regionalen Wirtschaft und ermöglicht eine unabhängige Selbstverwaltung.
Die IHK Chemnitz fungiert seit ihrer Wiedergründung als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik in und für Südwestsachsen. Durch ihre Arbeit im Wahl- und Fachehrenamt bestimmen Unternehmerinnen und Unternehmer über die wirtschaftspolitischen Positionierungen ihrer Kammer und nehmen so Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Oder sie engagieren sich als Prüfer in Prüfungsausschüssen und tragen so maßgeblich dazu bei, die hohe Qualität der beruflichen Ausbildung in der Region zu sichern. In beiden Fällen werden sie unterstützt durch die Expertise der Mitarbeiter im Hauptamt.
Die Arbeit der IHK Chemnitz basiert wesentlich auf drei Säulen:
  • Wirtschaftliche Interessensvertretung im Kammerbezirk auf kommunaler sowie Landes-, Bundes- und Europaebene
  • Wahrnehmung gesetzlicher, d.h. vom Staat übertragener Aufgaben z.B. in der Dualen Ausbildung oder in der Außenwirtschaft
  • Dienstleistungen für die Wirtschaft im Kammerbezirk
Seit 1990 wählte die konstituierende Vollversammlung der IHK Chemnitz fünf Präsidenten zur Vertretung der Unternehmerschaft Südwestsachsens: Christian Bloch, Michael Lohse, Dr. h. c. Franz Voigt und Dr. h.c. Dieter Pfortner. Der aktuelle Präsident Max Jankowsky wurde 2023 gewählt. Christoph Neuberg (seit 2022) ist vierter Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz. Die Vorgänger waren Brigitte Reinhardt, Dr. Wolfram Hoschke und Hans-Joachim Wunderlich.

Nach den einzigartig herausfordernden Zeiten des wirtschaftlichen Neustarts in den 1990er Jahren erwiesen sich die Jahre rund um die Jahrtausendwende aus aktueller Perspektive als Periode stabiler Verhältnisse und starken wirtschaftlichen Wachstums – trotz u.a. veritabler Finanzkrise 2008-2009 und eines Jahrhunderthochwassers 2013. Die jüngere Vergangenheit war wiederum keine einfache Zeit für die Unternehmen. Die IHK Chemnitz unterstützte ihre Mitgliedsbetriebe vielschichtig und umfassend in diversen Krisen, unter anderem im Auf und Zu der Corona-Grippe 2019-2021 oder während der Energiekrisen 2022 und 2023. Im Jubiläumsjahr 2025 gibt es hingegen trotz wirtschaftlich schwieriger Zeit herausragenden Anlass zum Feiern. Chemnitz ist amtierende Kulturhauptstadt Europas! Die IHK Chemnitz beteiligt sich vielfältig an den Feierlichkeiten mit Engagements, die zuvor entscheidend vom Kammerehrenamt als Ideen entwickelt und von der Vollversammlung entschieden wurden.
„IHKs sind eine einzigartige Möglichkeit für Unternehmen, Wirtschaftspolitik für die Region und sogar darüber hinaus konstruktiv zu beeinflussen. Das gelingt aber nur im engen Schulterschluss aller Branchen, einem entwickelten Netzwerk, viel Vertrauensarbeit und mit überzeugender fachlicher Expertise“,
sagt Hauptgeschäftsführer Christoph Neuberg.
„Die IHK Chemnitz ist hier exzellent positioniert. Es gilt jedoch, stets am Ball zu bleiben!“
Die Geschichte der IHK Chemnitz reicht weit über die letzten 35 Jahre seit der Wiedergründung hinaus. Bereits 1862 wurde eine erste Handels- und Gewerbekammer in Chemnitz gegründet, um eine unabhängige und regionale Interessenvertretung der Wirtschaft zu ermöglichen. 1902 folgte die Trennung in Handels- und Gewerbekammern. Nach mehreren Um- und Neugründungen, die durch die Verstaatlichung der Betriebe in der DDR an Bedeutung verloren, wurde die IHK Chemnitz nach der Wiedervereinigung erneut ins Leben gerufen. Aktuell werden rund 73.000 Mitgliedsbetriebe betreut.