PM 21 | 20.03.2025
Die IHK Chemnitz lädt in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand Digital Zentrum Chemnitz am 27. August 2025 zum Wirtschaftsschutzforum ein, das sich an alle interessierten Unternehmen der Region richtet. Erfahrene Experten werden dabei den Nutzen von Präventionsmaßnahmen an konkreten Beispielen erläutern.
Jedes fünfte Unternehmen wurde bereits Opfer eines Cybersicherheitsvorfalls
Die DIHK hat Anfang März dieses Jahres die Ergebnisse der seit 2020 jährlich bundesweit durchgeführten Digitalisierungsumfrage veröffentlicht. Knapp 5400 befragte Unternehmen gaben dabei Auskunft zur Lage in digitalen Belangen.
Digitalisierung wird von den Betrieben weniger als Innovationsmotor gesehen, sondern vielmehr als Hilfsmittel, die tagesaktuellen Herausforderungen zu meistern. So nennen zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) als Hauptmotiv für die Digitalisierung, Arbeitsprozesse effizienter gestalten zu wollen. Ähnlich viele (65 Prozent) erhoffen sich durch die Digitalisierung Kostenersparnisse.
Als größte Herausforderung, digitale Transformationsprojekte anzugehen und im Unternehmen zu etablieren, sehen viele Unternehmer den dafür benötigten hohen Aufwand an Zeit und Geld. Rund jedes dritte Unternehmen sieht sich aber auch mit Sicherheitsrisiken, einem Mangel an IT-Fachkräften und fehlenden Kompetenzen sowie mit Unsicherheiten bei rechtlichen Vorgaben konfrontiert.
Digitale Kommunikationsbarriere
Während die Befragten den Digitalisierungsgrad ihres eigenen Unternehmens im Durchschnitt mit der Schulnote 2,8 bewerten, attestieren sie der öffentlichen Verwaltung mit der Note 4,3 eine deutlich schlechtere Performance. Diese höchst signifikante Differenz ist von großer Bedeutung, da sie Auskunft über ein Missverhältnis gibt, das offenbar zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand besteht.
Künstliche Intelligenz im Aufwind
Während sich die Befragungsergebnisse im Vergleich zu den Vorjahren in viele Bereichen kaum verändert haben, zeichnet sich der Themenbereich Künstliche Intelligenz (KI) durch dynamischen Wandel aus. Waren es 2023 bundesweit lediglich 27 Prozent der befragten Betriebe, die KI oder maschinelles Lernen im Unternehmenskontext nutzten, stieg dieser Anteil innerhalb eines Jahres auf 38 Prozent an. Vorrangige Zielstellung, die Unternehmen mit KI erreichen wollen, sind die Steigerung der betrieblichen Effizienz sowie der Wunsch, Kunden bessere Produkte und Dienstleistungen anzubieten. 80 Prozent dieser Unternehmen setzen generative KI zur Erzeugung von Inhalten wie Texte oder Bilder ein.
Trends in Sachsen
In wenigen Bereichen unterscheidet sich die Haltung der in Sachsen ansässigen Unternehmen von den bundesweiten Ergebnissen. In der jüngsten Umfrage zeigte sich erstmals ein Trend, dass Sachsens Unternehmen Digitalisierung nicht mehr so stark zur Kundenbindung einsetzen wie in den Jahren zuvor. Während aktuell bundesweit durchschnittlich 38 Prozent der Unternehmen Digitalisierungsmaßnahmen ergreifen, um Kunden enger an sich zu binden, sind es in Sachsen lediglich noch 19 Prozent (im Vorjahr: 34 Prozent).
Die im Dezember 2025 erneut anstehende Digitalisierungsumfrage wird Aufschluss geben können, ob dieser Rückgang eine saisonbedingte oder konjunkturelle Ausnahmeerscheinung war oder tatsächlich einen Sonderweg darstellt, den sächsische Unternehmen mit ihren Digitalisierungsanstrengungen verfolgen.
Cybersicherheit
Was die Bedrohungslage durch Cyberattacken anbelangt, sind sich die befragten Unternehmen der Gefahren vielfach bewusst und ergreifen vorausschauende Sicherungsmaßnahmen. Dennoch räumen 20 Prozent der befragten Unternehmen ein, allein im vergangenen Kalenderjahr Opfer eines Cybersicherheitsvorfalls geworden zu sein. Die Art der kriminellen Übergriffe rangiert von Datendiebstahl über Erpressung, Schädigung von Unternehmensservern bis hin zu Spionage sowie Sabotage von Produktionsanlagen.
Die Befragten gaben im Rahmen der Digitalisierungsstudie detailliert Auskunft darüber, welche Maßnahmen das Potenzial haben, die aktuelle IT-Sicherheitslage im Unternehmen weiter zu stärken. Neben der Einführung hochwertiger IT-Sicherheitsstandards als strategische Maßnahme sind die Befragten überzeugt davon, dass die Durchführung regelmäßiger Mitarbeiterschulungen, externe Sicherheitstests, aber auch technische Maßnahmen wie die Verschlüsselung von E-Mails geeignet sind, um die aktuelle Bedrohungslage deutlich abzumildern.
Die IHK Chemnitz lädt in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand Digital Zentrum Chemnitz am 27. August 2025 zum Wirtschaftsschutzforum ein, das sich an alle interessierten Unternehmen der Region richtet. Erfahrene Experten werden dabei den Nutzen von Präventionsmaßnahmen an konkreten Beispielen erläutern.