Handelskammer leitet Delegationsreise nach Japan: Bedeutende Handelsperspektiven für deutsche Unternehmen in Asien / Austausch zu Lieferketten, Energietransformation und Industrie 4.0

(PM 35-2023, 24.08.2023) Eine norddeutsche Wirtschaftsdelegation reist unter Leitung der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven vom 2. bis zum 10. September 2023 nach Japan. Das einwöchige Programm in Japan sieht Besuche bei Wirtschaft, Politik und Verwaltung in den Städten Tokio, Osaka, Kobe und Kyoto vor.

Auf der Reise soll ausgelotet werden, welche Möglichkeiten der japanische Markt für die nordwestdeutschen Unternehmen bietet, um Handelspartner kennenzulernen und die eigenen Lieferketten weiter zu diversifizieren.

Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht leitet die Delegation, die von Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, begleitet wird. Insgesamt reisen 30 Personen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nach Japan. Die Reise findet in Kooperation mit der Handelskammer Hamburg, der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer und der Industrie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum statt.

Japan will mit einer grünen Wachstumsstrategie bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden. Das Land sieht den grundlegenden Umbau von Energieversorgung, Produktion und Logistik vor, die maßgeblich auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft setzt.
Präses Eduard Dubbers-Albrecht sagt vor Reiseantritt: „Im Hinblick auf die geopolitischen Veränderungen wird es für die Unternehmen immer wichtiger, ihre Lieferketten möglichst resilient aufzustellen und weiter zu diversifizieren. Japan ist ein hochentwickelter Binnenmarkt, der viele unserer Werte teilt und immer interessanter wird. Dies auch im Lichte der sich ändernden Verhältnisse in Asien und der verbesserten Zusammenarbeit zwischen Japan, Südkorea und den USA.“ Das bestehende Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan befördere seit 2019 den verstärkten Handelsaustausch und biete deutschen Unternehmen Chancen für Wachstum und neue Geschäftsmodelle.
Der Handelskammer-Präses betont: „Mit der japanischen Wirtschaftsförderung werden wir über Japans Ansätze sprechen, Lieferketten widerstandsfähiger aufzustellen. Beim Umgang mit den geopolitischen Herausforderungen können wir viel voneinander lernen.“ Die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan ist bei dieser Reise ein wichtiger Partner: „Sie bietet uns eine gute Plattform, um über die verstärkte Kooperation zwischen Deutschland und Japan in den Bereichen Innovation, Energie, Digitalisierung und Mobilität zu diskutieren und mit guten Ansätzen zurück nach Bremen zu kommen“, sagt Präses Eduard Dubbers-Albrecht.
In der Hafenstadt Kobe wird sich die Delegation zu den Themen Medizin, Innovation und Wasserstoff intensiv austauschen. Dabei sind für die Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer besonders die Infrastruktur und die Struktur für den Wasserstoffumschlag interessant. Ein weiterer Stopp der Reise ist in Kyoto vorgesehen. Dort spielt die Mobilität der Zukunft für die Wirtschaft und die Wissenschaft eine herausragende Rolle.
Präses Eduard Dubbers-Albrecht erklärt: „Wir treffen uns mit Forscherinnen und Forschern der Universität Kyoto und informieren uns, wie Verkehrs- und Logistiknetze noch effizienter gestaltet werden können. Das bietet uns wichtige Anknüpfungspunkte für die norddeutsche Wirtschaft.“
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: „Wir wollen die Reise nach Japan nutzen, um die Zusammenarbeit mit der Stadt Kobe weiter zu stärken und zu vertiefen. Beispielsweise die ECOMAT-Kooperation: Hier laufen bereits sehr gute Gespräche, wie wir grünes Fliegen gemeinsam weiter vorantreiben können. Im Bereich Wasserstoffanlandungen ist Kobe mit dem Projekt HySTRA, bei dem es um die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff geht, weltweit vorne. Hier können wir lernen. Denn wir brauchen diese Projekte auch im Land Bremen, damit wir unsere Häfen zukunftssicher machen. Wir benötigen Verbündete auf der ganzen Welt, um in diesem Bereich voranzukommen, und die Stadt Kobe ist ein wertvoller Verbündeter. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir im September bei der Hydrogen Technology Conference & Expo japanische und insbesondere Unternehmen aus Kobe in Bremen willkommen heißen können. Ein weiterer wichtiger Termin der Reise ist ein Treffen mit der Japan Aerospace Exploration Agency, der nationalen Luft- und Raumfahrtbehörde JAXA. Auch hier wird es darum gehen zu besprechen, in welchen Bereichen wir eine Zusammenarbeit vorantreiben können.“
Das Delegationsprogramm der Japan-Reise
Weitere Programmpunkte der neuntägigen Reise sind in Tokio der Besuch der japanischen Wirtschaftsförderung JETRO, bei der Präfektur Verwaltung Ibaraki, dem Internetunternehmen „Rakuten“ und dem Venture Café Tokyo.
In Kobe plant die Delegation einen Besuch des Wasserstoffterminals „Hy touch Kobe“ und der Wasserstoffturbine von Kawasaki Heavy Industries sowie des Kobe Biomedical Innovation Clusters und des Kobe Port. Im Anschluss ist der Besuch der größten Industriemesse Westjapans, der „International Industrial Fair 2023 Kobe“ vorgesehen, auf der auch die norddeutsche „HY-5 Initiative“ vertreten sein wird. In Kyoto wird sich die Delegation am Intelligent Transport Systems Laboratory der Kyoto University informieren, wie Verkehrs- und Logistiknetze noch effizienter gestaltet werden können.

Informationen zum Delegationsprogramm: Torsten Grünewald (Geschäftsbereich International der Handelskammer Bremen) unter gruenewald@handelskammer-bremen.de oder 0421/3637-250.